Touristenverbot? Welche neuen Maßnahmen nun im spanischen Málaga gelten

Proteste gegen die Wohnungskrise in Malaga im Juni 2024
Neue Beschränkungen in der andalusischen Stadt Málaga sollen den "Overtourism" eindämmen und die Wohnungskrise entschärfen.

Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Málaga führt ab Januar 2025 ein Verbot für neue Ferienwohnungsregistrierungen in 43 Stadtvierteln ein, um Overtourism und Wohnungskrise zu bekämpfen.
  • Bestehende Touristenwohnungen sind nicht betroffen, aber neue Unterkünfte ohne separaten Eingang, die nach Februar 2024 registriert wurden, sind verboten.
  • Spanien verstärkt Maßnahmen gegen Massentourismus und Immobilienpreise, einschließlich erhöhter Touristensteuern und Einschränkungen für Nicht-EU-Ausländer beim Immobilienkauf.

Die britische Boulevardpresse ist in Aufruhr. Spanien - so ist in Klatschblättern zu lesen - führe ein "dreijähriges Touristenverbot" ein. Von einem "harten Durchgreifen" gegen Touristen im Lieblingsurlaubsland der Briten ist vielerorts die Rede. 

Hintergrund ist eine Neuregelung in der Stadt Málaga an der Costa del Sol. Dort dürfen seit dem 14. Jänner 2025 in 43 Stadtvierteln keine neuen Ferienwohnungen mehr registriert werden. Betroffen sind "gesättigte Zonen", in denen der Anteil der Touristenunterkünfte mehr als acht Prozent des Wohnungsbestandes ausmacht, wie etwa das historische Zentrum oder die Stadtteile El Ejido oder La Merced.

13.000 bereits registrierte Touristenwohnungen

Die mehr als 13.000 bereits registrierten Touristenwohnungen der andalusischen Stadt sind von der Maßnahme nicht betroffen. Allerdings: Als Ferienunterkünfte genutzte Immobilien, die nach dem 22. Februar 2024 registriert worden sind und über keinen separaten Eingang verfügen, bleiben verboten. Die Vorschrift war bereits im Juni 2024 in Kraft getreten.

Verlängerung möglich

Ziel der neuen Maßnahme ist es, den Massentourismus einzudämmen und den Zugang zu Wohnraum für Einheimische zu erleichtern. Die Regelung ist auf drei Jahre befristet, eine Verlängerung ist möglich.

Auch in anderen spanischen Städten wird nachgeschärft. Der Bürgermeister von Barcelona, der Sozialist Jaume Collboni, hat im Juni angekündigt, bis Ende 2028 die Vermietung von Ferienwohnungen abzuschaffen. Die Stadt Alicante im Osten Spaniens hat ein zweijähriges Verbot für neue Lizenzen für kurzfristige Ferienvermietungen verhängt. Mehrere Regionen, darunter die Kanarischen Inseln, die Balearen und Barcelona, haben außerdem die von Besuchern zu zahlende Touristensteuer erhöht.

Nicht-EU-Ausländern Immobilienkauf verbieten

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat zuletzt verkündet, auf Spekulation angelegten Immobilienkäufen von Nicht-EU-Ausländern den Riegel vorzuschieben, um dem Anstieg der Immobilienpreise entgegenzuwirken. Zuvor hatte der sozialistische Regierungschef vorgeschlagen, den Immobilienerwerb durch Nicht-EU-Bürger, die nicht in Spanien leben, mit bis zu 100 Prozent zu besteuern.

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Touristenhochburgen wird durch den Boom bei Ferienvermietungen auf Plattformen wie Airbnb und Booking.com verschärft. Im Vorjahr war es in vielen Städten Spaniens zu Protesten gegen den Massentourismus, die Wohnungsknappheit und hohe Immobilienpreise gekommen.

Kommentare