Schwere Sandstürme im Irak sorgen für Atemnot und Flugstopps

Moschee in Najaf in einer roten Staubwolke
Klima: Eine dicker orangerote Sandschicht vernebelte die Sicht und sorgte für Atemnot. Indien stöhnt unter Hitze mit bis zu 50 Grad.

Schwere Sandstürme im Irak haben den Flugverkehr beeinträchtigt und Berichten zufolge bei Dutzenden Menschen zu Atembeschwerden geführt. Sowohl am Flughafen der Hauptstadt Bagdad sowie in Najaf im Süden wurden Flüge wegen der schlechten Sicht ausgesetzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur INA am Sonntag berichtete. „Die Flüge sind ausgesetzt, bis sich die Sichtverhältnisse verbessern“, zitierte INA aus Flughafenkreisen in Najaf.


Im Internet machten Fotos und Videos die Runde, die eine große Sandwolke westlich von Bagdad zeigen sollen. Laut der Agentur INA, die Bilder einer in dicken, orangeroten Dunst gehüllten Hauptstadt veröffentlichte, waren fünf Provinzen des Landes von dem Sturm betroffen. Bei mehreren Menschen habe der Sand Atembeschwerden verursacht.

Erstickungsgefahr

In Kerbala im Süden wurden in Krankenhäusern mindestens 50 Patienten mit Atembeschwerden und Erstickungsgefahr gemeldet, wie die Nachrichtenseite „Alsumaria News“ meldete. In medizinischen Kreisen war von Dutzenden Fällen die Rede.


Sandstürme sind im Irak keine Seltenheit. Vor allem im Sommer kommt es im Wüstengebiet zu starken Nordwestwinden, die über die Auen der Flüsse Tigris und Euphrat wehen. Die Staubpartikel verschlechtern die Luftqualität deutlich.

Indien und Pakistan stöhnen unter Hitzewelle

In Indien und Pakistan leiden derzeit Millionen Bewohner weiterhin unter einer frühen Hitzewelle mit Temperaturen von teils über 45 Grad Celsius. Nordwest- und Zentralindien hätten den heißesten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 122 Jahren erlebt, sagte der Leiter des Wetterdienstes, Mrutyunjay Mohapatra.


Höchsttemperaturen von mehr als 45 Grad, wobei Banda im nördlichen Bundesstaat Pradesh mit 47,4 Grad der heißeste Ort des Landes war. Die Hitzewelle könnte sich in den kommenden Tagen noch verstärken, und die Temperaturen könnten im Norden die 50-Grad-Celsius-Marke überschreiten, warnte Mohapatra. Der Mai sei normalerweise der heißeste Monat des Jahres.


Hinzu kommen Probleme mit der Stromversorgung in mehreren Bundesstaaten. Auslöser sei ein erhöhter Stromverbrauch, der zu Kohleknappheit geführt habe. In vielen Regionen, einschließlich Delhi, kam es zeitweise zu Stromausfällen und Wasserknappheit.


Solche Hitze ist zwar grundsätzlich nichts Ungewöhnliches in Südasien. Aber derzeit bricht sie viel früher als sonst über die Region herein, wo derart hohe Temperaturen sonst oft erst im Mai und Juni erreicht werden.

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