Reaktionen zu Neuseeland: "Bleibt stark"
Nach dem mutmaßlichen Terrorangriff mit mindestens 49 Toten in der Stadt Christchurch hat die legendäre neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft den Familien und Freunden der Opfer Unterstützung versprochen.
Die All Blacks verbreiteten auf ihrem Twitter-Konto am Freitag die Botschaft "Christchurch, wir halten zu Dir in dieser Zeit. Unsere Gedanken und Gefühle sind mit allen, die von der heutigen Tragödie betroffen sind. Bleibt stark. Kia Kaha."
Kia Kaha bedeutet in der Sprache der Maori, der Ureinwohner Neuseelands, in etwa: Seid stark. Die All Blacks, wie sie wegen ihrer schwarzen Trikots heißen, gehören seit Jahrzehnten zu den besten Rugby-Nationalmannschaften der Welt.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat die mutmaßlichen Terror-Angriffe scharf verurteilt. "Die Terrorattacke in Christchurch ist eine schreckliche und barbarische Attacke auf Menschen, die beten (...) wollten. So eine grausame und bösartige Tat muss sehr stark verurteilt werden", schrieb Van der Bellen am Freitag auf Twitter.
"Unsere Solidarität gilt den Menschen in Neuseeland, unser Mitgefühl ist bei den Opfern, deren Verwandten und Freunden." Bei den Angriffen in der neuseeländischen Stadt Christchurch waren nach Angaben von Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern mindestens 40 Menschen getötet worden.
Kurz schockiert
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich von dem mutmaßlichen Terrorangriff erschüttert gezeigt: "Ich bin schockiert und betrübt über die terroristische Attacke auf eine (sic!) Moschee in #Christchurch. Mein herzliches Beileid gilt den Verletzten, den Familien der Opfer und dem neuseeländischen Volk", schrieb der Kanzler auf Twitter.
Auch Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) ist "schockiert von den grausamen Gewaltakten in #Christchurch, Neuseeland". Weiter twitterte Kneissl am Freitag: "Die abscheulichen Terrorattacken müssen verurteilt werden. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Verwandten. Österreich ist mit tiefstem Mitgefühl bei Neuseeland."
Von einem "dunklen Tag" hat SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Freitag gesprochen. "Ich bin erschüttert über die schrecklichen Anschläge von Christchurch (...)", schrieb die Oppositionsführerin auf Facebook. "Sie alle sind Opfer von strukturellem Hass und rassistischer Hetze gegen den Islam geworden. Wir dürfen das nicht zulassen. Ich sende allen Angehörigen mein tiefes Mitgefühl. Austria stands with you!", so Rendi-Wagner.
Der gegen zum Gebet versammelte Menschen gerichtete Anschlag "erschüttert mich zutiefst", schrieb der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn am Freitag auf Twitter in Reaktion auf den Terrorangriff.
"Im Gebet sind wir bei den Opfern und ihren Familien, und als Christen an der Seite aller Menschen, die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzen", schrieb Schönborn laut Kathpress.
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, sprach demnach in seiner Erklärung von einem "brutalen Terroranschlag". Die Attacke sei "logische Konsequenz anti-muslimischer Hetze", so Vural. Eine bloße Verurteilung des Terrors reiche auch in Österreich nicht aus. Vielmehr müsse die Politik "endgültig aktiv und glaubwürdig gegen anti-muslimische Hetze vorgehen", forderte der IGGÖ-Präsident.
Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat sich am Freitag bestürzt über den Terrorakt in Neuseeland gezeigt. "Da sieht man, wohin Hass führt", sagte er in seiner Rede bei der SPÖ-Klubtagung im Burgenland. Wien gehe einen anderen Weg, beteuerte er, wobei der Stadtchef in diesem Zusammenhang auch die umstrittene Karfreitags-Regelung kritisierte. Er sei "persönlich betroffen", dass es in einem Land, das bis jetzt von Rassismus verschont wurde, Anschläge in Moscheen gegeben habe - "aus dem Nichts heraus". Hier sehe man, wohin Hass führe und dass es politische Gruppierungen gebe, die gegen andere Menschen wegen ihrer politischen Gesinnung oder Religion vorgehen würden. "Wir werden in Wien einen anderen Weg gehen", versprach der Bürgermeister.
Putin fordert "verdiente Strafe"
Russland hat den mutmaßlichen Terrorangriff scharf verurteilt. "Der Angriff auf friedliche Bürger, die sich zum Gebet versammelt haben, erschüttert in seiner Grausamkeit und in seinem Zynismus", erklärte Präsident Wladimir Putin am Freitag einer Mitteilung des Kremls zufolge.
Er habe der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern in einem Schreiben sein tiefstes Beileid ausgedrückt. Russland teile die Trauer mit denjenigen, die Angehörige verloren hätten. Alle Personen, die an dem Verbrechen beteiligt waren, müssten eine "verdiente Strafe" bekommen, forderte Putin.
Auch US-Präsident Donald Trump zeigte sich bestürzt. "Mein herzliches Beileid und meine besten Wünsche gehen an die Menschen in Neuseeland nach dem schrecklichen Massaker in den Moscheen", schrieb Trump am Freitagmorgen (Ortszeit) auf Twitter. 49 unschuldige Menschen seien sinnlos gestorben und viele weitere schwer verletzt worden. Trump sicherte dem Land die Unterstützung seiner Regierung zu. Die USA stünden an der Seite Neuseelands, erklärte er.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte unterdessen Neuseeland seinerseits die Solidarität des Militärbündnisses zugesichert. "Bei der Verteidigung unserer offenen Gesellschaften und gemeinsamen Werte steht die NATO an der Seite ihres Freundes und Partners Neuseeland", schrieb der Norweger am Freitag über den Kurznachrichtendienst Twitter. Er verurteile den "entsetzlichen Terroranschlag" gegen die Moscheen in der Stadt Christchurch aufs Schärfste.
In Deutschland verurteilte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer den Angriff scharf. Egal, gegen wen sich Hass, Gewalt und Terror richteten, "am Ende sterben Menschen, verlieren Kinder ihre Eltern und Eltern ihre Kinder. Dafür kann es keine Erklärung und darf es nie Entschuldigung geben", schrieb Kramp-Karrenbauer am Freitag auf Twitter. "Im Gedenken an Opfer in #christchurch nie einen Zweifel daran aufkommen lassen", ergänzte sie.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte nach den Ereignissen in Neuseeland: „Wir stehen Seite an Seite gegen solchen Terror.“
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte die mutmaßlichen Terrorangriffe als "abscheuliche Verbrechen". "Frankreich stellt sich gegen alle Formen des Extremismus' und geht mit seinen Partnern gegen den Terrorismus in der Welt vor", teilte Macron am Freitag mit. Alle Gedanken seien jetzt bei den Opfern und ihren Angehörigen.
Die britische Premierministerin Theresa May hat am Freitag den Menschen in Christchurch kondoliert. "Meine Gedanken sind bei allen, die von diesem abscheulichen Gewaltakt betroffen sind", schrieb die Regierungschefin im Kurznachrichtendienst Twitter. Bei den Attacken auf Moscheen in Christchurch sind mindestens 49 Menschen getötet worden.
Auch Queen Elizabeth II. hat ihre Anteilnahme bekundet. Sie sei zutiefst traurig über die schrecklichen Ereignisse in Christchurch. "In dieser tragischen Zeit sind meine Gedanken und Gebete bei allen Neuseeländern", teilt die Queen in einer Erklärung mit Sie versicherte den Familien und Freunden der Opfer des Anschlags ihres Beileid und den Rettungskräften und freiwilligen Helfern , die den Verletzten Unterstützung leisteten, ihrer Anerkennung. Die britische Monarchin ist auch Staatsoberhaupt Neuseelands, das zum Commonwealth gehört.
Auch der deutsche Außenminister Heiko Maas verurteilt den Angriff auf Twitter. Der "grausame Terroranschlag" treffe friedlich betende Muslime, schrieb. "Wenn Menschen allein wegen ihrer Religion ermordet werden, ist das ein Angriff auf uns alle. Wir stehen zusammen an der Seite der Opfer. Stay strong, New Zealand!"
Auch Dänemark verurteilte den mutmaßlichen Terrorakt. Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen schrieb auf Twitter: "Zutiefst traurig über die Nachricht von den schrecklichen Terrortaten in Christchurch." Seine Gedanken seien beim neuseeländischen Volk und den Familien der Opfer. Dänemark stehe an der Seite Neuseelands und von Premierministerin Ardern. Der dänische Außenminister Anders Samuelsen twitterte, es handle sich um ganz entsetzliche Nachrichten aus Neuseeland. Der Extremismus habe wieder sein hässliches Gesicht gezeigt. "Wir müssen weiter gegen Extremismus und Gewalt kämpfen, ganz egal, in welcher Form er kommt."
Erdogan ortet Islam-Phobie
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht die Ereignisse in Christchurch als „das jüngste Beispiel des wachsenden Rassismus und der Islam-Phobie“- wie er auf Twitter am Freitagmorgen (Ortszeit) schrieb. Später forderte er während einer Rede in Istanbul „die ganze Welt und besonders die westlichen Länder auf, dringend Maßnahmen gegen diesen gefährlichen Trend zu ergreifen“. Diese Auffassung vom Islam habe sich besonders in westlichen Ländern ausgebreitet wie Krebs.
"Unsere Gedanken in Europa sind mit den Opfern und ihren Familien", schrieb EU-Ratspräsident Donald Tusk am Freitag auf Twitter. "Der brutale Angriff wird die Toleranz und den Anstand, wofür Neuseeland berühmt ist, niemals schmälern." Premierministerin Jacinda Ardern könne auf die Solidarität der Europäer zählen.
Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker drückte seine Anteilnahme aus. "Die Europäische Union trauert heute mit euch und wir werden immer gegen jene an eurer Seite stehen, die auf abscheuliche Weise unsere Gesellschaften und unsere Art zu leben zerstören wollen." Der Anschlag auf unschuldige Menschen könne den Werten und der Kultur von Frieden und Einigkeit, die die EU und Neuseeland teilten, nicht mehr entgegenstehen. "Wir wünschen den Verletzten und ihren Familien Kraft und Tapferkeit."
Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini meldete sich ähnlich zu Wort: "Angriffe auf Andachtsstätten sind Angriffe auf uns alle, die wir Vielfalt und Freiheit von Religionen und Meinungen, die Grundbausteine der neuseeländischen Gesellschaft sind und die wir teilen, hochhalten. Solche Angriffe stärken unsere Entschlossenheit, gemeinsam mit der gesamten internationalen Gemeinschaft gegen globale Herausforderungen des Terrorismus', Extremismus' und des Hasses vorzugehen."
Katholische Bischöfe entsetzt
Die römisch-katholischen Bischöfe des Landes haben geschlossen ihr Entsetzen über die Tat zum Ausdruck gebracht und der muslimischen Gemeinde ihre Solidarität versichert.
"Wir beten für Sie, während wir die schrecklichen Nachrichten von der Gewalt gegen Muslime hören", wandten sich laut Kathpress der Erzbischof von Wellington, Kardinal John Dew, der Bischof von Christchurch, Paul Martin, und der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Patrick Dunn, in einer ersten, mit "Peace, Salaam" unterzeichneten Reaktion an die Muslime in Neuseeland. "Seien Sie sich angesichts dieser Gewalt unserer Solidarität bewusst."
Die Bischöfe drückten ihr großes Mitgefühl für die Opfer und die Hinterbliebenen aus. Sie seien "entsetzt" über den Anschlag, umso mehr als er in einer Moschee und während der Gebetszeit verübt wurde. "Unsere Verzweiflung lässt sich nicht in Worte fassen", betonte Bischof Martin in einem weiteren, eigenen Statement.
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