Rauschtrinken nimmt laut Studie bei Jugendlichen immer mehr zu

Eine deutsche Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt alarmierende Ergebnisse in Bezug auf Rauschtrinken.
Eine deutsche Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt alarmierende Ergebnisse in Bezug auf Rauschtrinken.

Die Studie mit dem Namen Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2023 befragte mehr als 7.000 Jugendliche aus Deutschland im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren zu ihrem Konsumverhalten von alkoholischen Getränken. Die Ergebnisse zeigen, dass der Konsum im letzten Jahr zwar geringer war als noch vor 20 Jahren, dennoch sorgt das sogenannte Rauschtrinken für ein Comeback unter jungen Erwachsenen.

Unter Rauschtrinken, auch als Komasaufen bekannt, versteht man einen erhöhten Alkoholkonsum in kurzer Zeit. Das soll vor allem zu einem angeheiterten, beschwipsten oder berauschten Bewusstseinszustand führen.

Weniger Alkoholkonsum durch Corona-Pandemie?

Die Experten und Expertinnen berichten, dass fast zwei Drittel der zwölf bis 17-jährigen und mehr als 90 Prozent der 18- bis 25-jährigen Befragten angaben, dass sie bereits einmal in ihrem Leben Alkohol getrunken haben. Im Durchschnitt haben die 12- bis 25-Jährigen laut den Studienergebnissen mit 15,1 Jahren ihr erstes Glas Alkohol konsumiert. Bier und Wein dürfen in Deutschland, wie auch in Österreich, erst mit 16 Jahren gekauft werden. Dennoch liegt das derzeitige Durchschnittsalter für den ersten Alkoholkonsum ein Jahr über den Befragungsergebnissen aus dem Jahr 2004. 

  • 6,9 Prozent der weiblichen und 12,4 Prozent der männlichen zwölf bis 17-Jährigen trinken aktuell regelmäßig Alkohol – also mindestens einmal wöchentlich. Im Vergleich zu 2004 haben sich hier die Daten mehr als halbiert. 
  • Bei den 18- bis 25-Jährigen trinken 18,2 der Frauen und 28,8 Prozent der Männer regelmäßig – das sind die niedrigsten Werte seit Beginn der Beobachtung. Seit 2016 würden diese jedoch nur leicht zurückgehen.

Das Rauschtrinken ging zwischen 2019 und 2021 in beiden Altersgruppen zurück. Laut den Experten und Expertinnen hängt dies vermutlich mit der Corona-Pandemie und der damit eingehenden Einschränkungen zusammen. Dennoch stiegen im Jahr 2023 die Zahlen mit 17,1 Prozent bei den männlichen Jugendlichen und 13,1 Prozent bei den weiblichen Jugendlichen erneut auf das Konsumniveau vor der Corona-Pandemie. Bei den 18- bis 25-Jährigen waren es 46,2 Prozent der jungen Männer und 32,0 Prozent bei den jungen Frauen. 

Alkoholkonsum in Österreich 

Auch in Österreich wurde eine Zunahme des Alkoholkonsums beobachtet. Laut dem Epidemiologiebericht Sucht aus dem Jahr 2023 trinkt jede siebente Person "in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß". Laut den Daten sind dabei Männer doppelt so hoch von diesem Verhalten betroffen als Frauen. Trotz dieser Ergebnisse kristallisiert sich auch ein positiver Trend heraus: Der problematische Alkoholkonsum und die damit verbundenen Erkrankungen sowie Todesfälle sind seit einigen Jahre bereits rückläufig – auch bei Jugendlichen wird ein Rückgang des Alkoholkonsums beobachtet. 

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