Prozess um Zugsunglück von Viareggio: Zwei Österreicher verurteilt
13 Jahre nach dem Zugsunglück in der toskanischen Küstenstadt Viareggio, bei dem 32 Menschen ums Leben gekommen sind, sind zwei österreichische Manager am Donnerstag zu Haftstrafen verurteilt worden. Der Ex-Chef der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria GmbH - Eigentümerin des entgleisten und explodierten Kesselwaggons - wurde zu fünf Jahren und vier Monaten verurteilt. Er hat 2019 die Firma verlassen.
Sicherheitsvorschriften verletzt
Der österreichische Manager, der zum Zeitpunkt des Unglücks für die Flotte der Cargozüge von GATX Rail Austria zuständig war, wurde zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Die 16 Angeklagten, darunter auch einige deutsche Bahnmanager, mussten sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Auslösung einer Brandkatastrophe verantworten.
Einigen von ihnen wurde auch vorgeworfen, Sicherheitsvorschriften verletzt zu haben. Von den 16 Angeklagten wurden drei freigesprochen. Mario Moretti, ehemaliger Chef der italienischen Staatsbahnen (FS), wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Die beiden Österreicher waren 2019 zweitinstanzlich zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Ex-Bahnchef Moretti wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Sie hatten daraufhin beim Obersten Gericht Einspruch gegen die Verurteilung eingereicht. Dessen Beschluss, den Berufungsprozess wieder neu zu starten, gilt als Sieg für die Angeklagten. Der Berufungsprozess in Florenz lief seit dem vergangenen März.
Güterzug entgleist
Am 29. Juni 2009 war der Güterzug in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs von Viareggio entgleist, woraufhin einer der mit Flüssiggas gefüllten Tankwaggons explodierte. Die Detonation und der anschließende Großbrand richteten im Zentrum der Stadt schwere Schäden an. Rund 1.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Häuser stürzten ein, Autos gingen in Flammen auf. Die Unfallursache war möglicherweise ein Riss an einem Rad. Es war das schwerste Bahnunglück in Italien seit mehr als 20 Jahren.
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