Polizistenmord in Italien: US-Bürger verhaftet

Carabinieri teilten zunächst mit, dass Nordafrikaner verdächtigt werde. Nun hat Amerikaner die Tat gestanden.

Der gewaltsame Tod eines Polizisten in Italiens Hauptstadt Rom hat für Erschütterung im ganzen Land gesorgt. Der 35-jährige Polizist sei in der Nacht auf Freitag unweit des Vatikans umgebracht worden, als er nach einem Taschendiebstahl die zwei mutmaßlich dafür verantwortlichen Täter anhalten bzw. stoppen wollte, hatte die Polizei am Freitag mitgeteilt. Einer der Täter habe ein Messer gezückt und den Polizisten mit acht Stichen getötet.

Am Abend sind schließlich zwei amerikanische Staatsbürger festgenommen worden, die offenbar im Tatverdacht stehen, berichtete die Agentur Ansa. Einer der beiden hat die Tat mittlerweile gestanden. Das ist insofern bemerkenswert, als die Carabinieri zuvor noch erklärt hatten, dass es sich bei dem Mörder höchstwahrscheinlich um einen Nordafrikaner gehandelt habe. 

Ausländische Schläger

Das wiederum hatte die Abgeordnete Barbara Saltamartini der Regierungspartei Lega in die Offensive gebracht. Sie machte „ausländische Schläger“ für die Tat verantwortlich und forderte „null Toleranz“ für „die Bastarde“.

Nicht minder aufgeregt agierte Lega-Innenminister Matteo Salvini. Er schrieb auf Twitter: „Ich bin sicher, dass sie ihn fangen werden und dass er in vollem Umfang für den Rest seines Lebens im Gefängnis mit Zwangsarbeit für seine Gewalttat zahlen wird.“ Zwangsarbeit ist in Italiens Haftanstalten nicht vorgesehen. Der Polizist hatte erst vor sechs Wochen geheiratet.

Der US-Bürger hatte mit einem Freund von einem Drogendealer Kokain gekauft. Die beiden 20-jährigen Nordamerikaner, die sich angeblich als Touristen in der italienischen Hauptstadt aufhielten, hatten jedoch kurz daraufhin festgestellt, dass ihnen der Dealer Aspirin angedreht hatte. Wütend suchten die beiden Amerikaner den Drogenhändler auf und stahlen ihm seine Tasche, in dem sich Suchtgift und ein Smartphone befanden.

Der Dealer rief danach sein eigenes Smartphone an, kontaktierte damit die Nordamerikaner und verhandelte, um seine Tasche zurückzubekommen. Zugleich alarmierte er die Carabinieri und berichtete, er sei bestohlen worden. Mit den Amerikanern einigte er sich auf ein Treffen zur Rückgabe der Tasche, zu dem er mit den Carabinieri erschien.

Als die Amerikaner aufgefordert wurden, sich auszuweisen, ging einer von ihnen auf einen der beiden Polizisten los und versetzte ihm acht Messerstiche. Die Attacke endete für den Beamten tödlich. Der zweite Polizist wurde leicht verletzt. Die Sicherheitskräfte starteten daraufhin die Suche nach dem Täter, was zur Festnahme der beiden US-Bürger führte.

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