Polizisten in Deutschland erschossen: Wilderei als mutmaßliches Motiv

Die Polizei wird kontrollieren
Am Montag wurden zwei Beamte auf Routinestreife getötet. Die Verdächtigten dürften versucht haben, die getöteten Wildtiere zu verheimlichen.

Bei den beiden Tatverdächtigen im Fall der getöteten Polizisten in Deutschland soll es sich um zwei Wilderer gehandelt haben. Sie dürften in eine Polizeikontrolle geraten sein. In dem Laderaum ihres Kastenwagens hätten sich zahlreiche getötete Wildtiere befunden haben. Diese Tat hätten sie verdecken wollen. Die Ermittler gingen davon aus, dass jeder der beiden festgenommenen Tatverdächtigen Schüsse abgefeuert hat.

Bei den Ermittlungen seien eine Schrotflinte und ein Jagdgewehr sichergestellt worden. Der männliche Beamte sei viermal getroffen worden, teilten die Kriminalisten mit. Nach den tödlichen Schüssen in der Pfalz befinden sich die beiden Verdächtigen in Untersuchungshaft. Ein Richter am Amtsgericht Kaiserslautern habe einen Haftbefehl wegen gemeinschaftlicher Tötung erlassen.

Die beiden Tatverdächtigen waren laut Staatsanwaltschaft nicht rechtskräftig vorbestraft. Der 38-Jährige sei der Polizei aber früher bereits wegen Jagdwilderei und Verkehrsunfallflucht aufgefallen, sagte Kriminaldirektor Frank Gautsche bei der Pressekonferenz. Der 32-Jährige war der Polizei wegen Betrugsdelikten bekannt.

Ermittler stellten Waffenarsenal sicher

Die Ermittler stellten ein großes Waffenarsenal sicher, darunter fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition. Die Ermittler gehen den Angaben zufolge davon aus, dass der festgenommene 38-jährige Tatverdächtige Zugang zu den Waffen hatte. Im Haus des zweiten Tatverdächtigen seien zwei Langwaffen entdeckt worden, hieß es. Der 32-Jährige habe seine Bereitschaft erklärt, auszusagen.

Der Deutsche Jagdverband erklärte, der 38-Jährige sei nicht im Besitz eines gültigen Jagdscheins gewesen. Der Verband zeigte sich entsetzt über den "kaltblütigen Polizistenmord" und forderte die Behörden auf, rasch zu klären, woher die Tatwaffen stammen und wie sie in den Besitz des Tatverdächtigen gelangen konnten.

Montagfrüh waren eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle in der Nähe der Kreisstadt Kusel erschossen worden. Die Beamten hatten nach Angaben aus Sicherheitskreisen zuvor per Funk gemeldet, in einem Fahrzeug sei totes Wild gefunden worden. Später meldeten sie "Die schießen". Der Polizist soll am Tatort noch mehrere Schüsse abgegeben haben, ob es Warnschüsse waren oder der Beamte einen Tatverdächtigen verletzte, war noch unklar. Die Waffe seiner Kollegin kam offensichtlich nicht zum Einsatz.

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