Niederländisches Königspaar kommt zu Staatsbesuch nach Österreich
Royaler Besuch in Österreich: Der König der Niederlande, Willem-Alexander, kommt gemeinsam mit seiner Gemahlin Máxima kommende Woche von Montag bis Mittwoch auf Staatsbesuch. Neben der Bundeshauptstadt Wien, wo sie zwei Tage verbringen werden, führt sie die Visite auch in die steirische Landeshauptstadt Graz.
Nach einem Empfang mit militärischen Ehren im Inneren Burghof durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dessen Gattin Doris Schmidauer findet ein Delegationsgespräch in der Hofburg statt. Für den Nachmittag ist laut Medienprogramm eine Kranzniederlegung an der Shoah-Namensmauer im Ostarrichipark (Wien-Alsergrund) im Gedenken an die im Holocaust ermordeten jüdischen Frauen, Kinder und Männer geplant. Im Anschluss besucht das Königspaar in Begleitung der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) die Parlamentsbaustelle. Am ersten Besuchstag treffen Willem-Alexander und Máxima zudem Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
Gespräch mit Nehammer
An ihrem zweiten Tag in Wien besichtigen König und Königin zunächst ein Integrationsprojekt in der Brotfabrik (Wien-Favoriten) gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Direktor der Caritas Wien, Klaus Schwertner, und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP). Nach dem Besuch der "Community-Cooking"-Küche ist ein Zusammentreffen mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine geplant. Im Anschluss ist eine Visite in der Nationalbibliothek angesetzt, dann folgt ein Arbeitsgespräch mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Am Abend steht dann ein Konzert des niederländischen Kammerchors im Konzerthaus auf dem Programm.
Der dritte Tag des Besuchs ist vor allem der Mobilität gewidmet. Per Bahn geht es gemeinsam mit dem Bundespräsidentenpaar nach Graz, wo der Hauptsitz des Mobilitätskonzerns AVL gemeinsam mit Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) besichtigt wird. Nach einem Empfang bei der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) und einem anschließenden Mittagessen mit dem scheidenden Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhöfer (ÖVP), steht zum Abschluss des Staatsbesuches die Präsentation der Grazer Radoffensive mit Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) auf der Murinsel auf dem Programm.
Für die Steiermark ist königlicher Besuch übrigens keineswegs Alltagsgeschäft. Besonders viel Aufsehen gab es rund um den Besuch der britischen Königin Elizabeth II. im Jahr 1969. Sie nahm damals gemeinsam mit Prinzgemahl Philip und Tochter Anne neben Graz auch das Lipizzaner-Gestüt in Piber in Augenschein. 2005 war der damalige belgische König Albert II. zu Gast in Graz.
Rund drei Monate später, im September 2005, folgte aus dem britischen Königshaus Prinz Edward, Herzog von Kent, ein Cousin der Queen. 2017 besuchte dann Chulabhorn Mahidol, Prinzessin des Königreichs Thailand und jüngste Schwester von König Maha Vajiralongkorn (Rama X.), die steirische Landeshauptstadt, hieß es auf APA-Nachfrage seitens der Stadt Graz.
Gute Beziehungen zu Österreich
Die Visite des Monarchenpaares findet in der Form des Staatsbesuchs statt, das im diplomatischen Protokoll an höchster Stelle steht. Dabei reist ein Staatsoberhaupt in seiner offiziellen Funktion in ein fremdes Land. In ihrer Vollform dauert ein Staatsbesuch zumindest drei Tage, wobei nicht nur die Hauptstadt, sondern auch mindestens ein weiterer Ort aufgesucht wird.
Willem-Alexander ist der älteste der drei Söhne von Königin Beatrix und seit der Abdankung seiner Mutter am 30. April 2013 König der Niederlande. Das Königspaar hat drei Töchter: Die im vergangenen Dezember volljährig gewordene Kronprinzessin Amalia (18) sowie die Prinzessinnen Alexia (17) und Ariane (15).
Die niederländische Königsfamilie hat traditionell enge Beziehungen zu Österreich und verbringt bereits seit 1959 ihren jährlichen Skiurlaub in Lech am Arlberg (Vorarlberg). Hier geschah auch einer der schwersten Schicksalsschläge des Königshauses in jüngerer Zeit: Willem-Alexanders Bruder Prinz Friso wurde im Februar 2012 beim Skifahren in ungesichertem Gelände von einer Lawine verschüttet. Er starb 2013 im Alter von nur 44 Jahren an den Folgen des Unglücks.
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