Nach Inferno mit fünf Toten: Große Mängel bei Brandschutz in Escape Rooms

Nach Inferno mit fünf Toten: Große Mängel bei Brandschutz in Escape Rooms
Von 178 bereits kontrollierten Lokalen in Polen erfüllten laut der Polizei 129 die Brandschutzvorschriften nicht.

Ein Feuer bei einem Abenteuerspiel in einem verschlossenen Raum ist für fünf Mädchen in Polen am Freitag zu einer tödlichen Falle geworden. Bei dem „Escape-Game“ kamen die 15-Jährigen auf tragische Weise ums Leben: Die eingeschlossenen Jugendlichen hatten keine Chance, zu entkommen, als in dem Gebäude in Koszalin im Norden des Landes ein Brand ausbrach.

Bei einem Escape-Game (Fluchtspiel) versucht eine Gruppe, aus einem abgeschlossenen Raum zu entkommen. Sie muss dafür unter Zeitdruck bestimmte Rätsel und Aufgaben lösen. Escape-Games haben sich in den vergangenen Jahren in vielen Ländern – auch in Österreich – zu einem Trend entwickelt.

Die Einsatzkräfte schilderten dramatische Szenen. „Die Feuerwehrleute mussten spezielle Ausrüstung und viel Körperkraft aufwenden, um ins Innere zu gelangen“, sagte ein Sprecher dem Sender TVN24. Die Fenster seien verschlossen und verriegelt gewesen. Beim Eintreffen der Rettungsdienste habe das Haus bereits in Flammen gestanden. Nach ersten Erkenntnissen war Gas aus einem Behälter entwichen und hatte sich entzündet.

Der Besitzer des Unglücksbetriebs wurde festgenommen. Die daraufhin eingeleiteten landesweiten Kontrollen der rund 1100 Escape Rooms in Polen ergaben ein negatives Bild: Von 178 bereits kontrollierten Geschäften erfüllten laut der Polizei 129 die Brandschutzvorschriften nicht.

Anders ist das laut einer Wiener Escape-Room-Besitzerin in Wien: „Wir haben hohe Sicherheitsmaßnahmen. In den Räumen sind Feuerlöscher angebracht, die Türen sind nicht versperrt, und die Teilnehmer werden ständig überwacht, sodass im Ernstfall rasch Hilfe kommen könnte“, sagt sie zum KURIER. Außerdem gebe es Brand-und Kohlenmonoxidmelder in allen Räumen.

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