Aktivistinnen sprühten "MeToo" auf Vulva-Gemälde in Museum

Aktivistinnen sprühten "MeToo" auf Vulva-Gemälde in Museum
Der Bürgermeister der französischen Stadt Metz bezeichnete die Aktion als "Angriff auf die Kultur durch fanatische Feministinnen".

Und wieder besprühten Aktivisten Kunstwerke: "MeToo" stand nach der Attacke auf dem Aktgemälde "Der Ursprung der Welt" des französischen Künstlers Gustave Courbet, das die Vulva einer Frau aus dem 19. Jahrhundert zeigt. 

Das Bild war laut dem Museum, dem Centre Pompidou in der nordostfranzösischen Stadt Metz, durch eine Glasscheibe geschützt. Die Polizei sei vor Ort gewesen. Die französisch-luxemburgische Performancekünstlerin Deborah de Robertis erklärte gegenüber der AFP, sie habe die Aktion als Teil einer Performance organisiert.

In einem Video, das sie der Nachrichtenagentur schickte, ist zu sehen wie eine Frau Courbets Gemälde mit Farbe besprüht. Anschließend wurden demnach beide Frauen von Sicherheitsleuten weggezerrt, nachdem sie "MeToo" riefen. 

De Robertis kritisierte das Verhalten von sechs Männern in der Kunstwelt in einem offenen Brief und bezeichnete sie als "Räuber" und "Zensoren".  Sie sagte außerdem, sie habe auch ein Werk der österreichischen Künstlerin Valie Export im Visier gehabt. 

Insgesamt wurden laut dem Metzer Staatsanwalt Yves Badorc fünf Werke besprüht, zwei Frauen der Jahrgänge 1986 und 1993 seien danach festgenommen worden. Eine dritte Person soll ein Kunstwerk gestohlen haben.

"Fanatische Feministinnen"

Der Bürgermeister der Stadt, Francois Grosdidier, verurteilte die Aktion scharf und bezeichnete sie als "einen neuen Angriff auf die Kultur, diesmal durch fanatische Feministinnen". 

De Robertis wurde bereits 2020 von einem französischen Gericht zu einer 2.000-Euro-Geldstrafe verurteilt, weil sie nackt vor einer Höhle in Lourdes im Südwesten Frankreichs aufgetreten war - ein katholischer Wallfahrtsort für jene, die glauben, dass die Jungfrau Maria dort erschienen ist. Davor gab es ein - mittlerweile eingestelltes - Verfahren gegen sie, weil sie im Pariser Louvre vor der Mona Lisa ihre Vulva gezeigt hatte. 

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