Bericht: Algorithmen von Instagram fördern Vernetzung Pädophiler

Bericht: Algorithmen von Instagram fördern Vernetzung Pädophiler
Teilweise trugen die Konten auch Begriffe wie "kleine Schlampe" im Namen.

Die Algorithmen von Instagram setzen Pädophile miteinander in Verbindung, die über die Fotoplattform Inhalte über sexuellen Kindesmissbrauch in Auftrag geben und verkaufen. Das geht aus einer Untersuchung des Wall Street Journal (WSJ), der University of Stanford und der University of Massachusetts Amherst hervor.

Videos von Selbstverletzung und Sodomie

Von den Forschern ausfindig gemachte Konten wurden mit offensichtlichen Hashtags wie #pedowhore, #preteensex und #pedobait beworben. Diese bieten Menüs mit Inhalten an, welche Nutzer kaufen können, darunter Videos von Selbstverletzung und Sodomie. Zum Teil können Interessierte sogar bestimmte Handlungen in Auftrag geben. Teilweise trugen die Konten auch Begriffe wie "kleine Schlampe" im Namen. Einige der Hashtags wurden offenbar tausendfach für Beiträge genutzt.

Die Forscher richteten ein Testkonto ein und riefen die von diesen Netzwerken geteilten Inhalte auf. Sofort wurden ihnen weitere Konten empfohlen, denen sie folgen sollten. „Die Befolgung nur einer Handvoll dieser Empfehlungen reichte aus, um einen Testaccount mit Inhalten zu überfluten, die Kinder sexualisieren“, schreibt das WSJ.

Die EU-Kommission fordert rasches Handeln vom Mutterkonzern Meta. Die Selbstverpflichtungen des Facebook-Konzerns zum Kinderschutz scheinen nicht zu funktionieren, schrieb EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Donnerstag bei Twitter. Meta-Gründer und Chef Mark Zuckerberg müsse nun Antworten geben und sofort reagieren.

Der Konzern betonte in einer Reaktion, Täter änderten fortlaufend ihre Taktiken. Deshalb beschäftige man Teams von Spezialisten, um „ihr Verhalten zu verstehen und missbräuchliche Netzwerke auszuschalten“. Zwischen 2020 und 2022 seien 27 missbräuchliche Netzwerke aufgelöst und im Jänner 2023 mehr als 490.000 Konten deaktiviert worden, die gegen Jugendschutzrichtlinien verstoßen hätten. Breton schrieb, er wolle mit Zuckerberg bei einem Besuch in der Meta-Zentrale im kalifornischen Menlo Park am 23. Juni über das Thema sprechen.

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