Löwin oder Wildschwein? Das ist das Ergebnis der Berliner Kotprobe

Löwin oder Wildschwein? Das ist das Ergebnis der Berliner Kotprobe
Die Sichtung einer Raubkatze hielt Berlin über Tage in Atem. Dann hieß es, es handelte sich um ein Wildschwein. Proben brachten nun zumindest teilweise Klarheit.

Mit Spannung wurde am Montag das Ergebnis von Analysen von Spuren erwartet, die bei der Suche nach einer vermeintlichen Raubkatze bei Kleinmachnow südlich von Berlin gesichert worden waren. Dabei handelt es sich um Kot- und Haarproben, die eindeutig Klarheit darüber bringen sollten, ob das von einem jungen Bewohner gefilmte Tier ein Wildschwein oder vielleicht doch eine Raubkatze war.

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Kot-Ergebnis: Es war ein Pflanzenfresser

Am Nachmittag stand fest: Die Auswertung brachte zumindest etwas mehr Klarheit: In den Wäldern bei Kleinmachnow südlich von Berlin war keine Löwin unterwegs. Eine erste Auswertung des Kots habe ergeben, dass es sich bei dem gesuchten Tier um einen Pflanzenfresser gehandelt habe, sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark am Montag: "Wir müssen nicht von einem Löwen ausgehen."

Das Ergebnis einer Haarprobe werde am Montagnachmittag erwartet. Da bei dem gefundenen Haar die Haarwurzel fehle, werde es am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Leipzig mit einem Löwenpaar verglichen. Die Suche nach einem vermeintlichen Raubtier machte seit vergangenem Donnerstag über Deutschland hinaus Schlagzeilen.

Der Einsatz hatte am Donnerstag nach dem Video des Zeugen begonnen, auf dem nach erster Einschätzung der Polizei eine Löwin zu sehen war. Die Polizei suchte mit mehr als hundert Beamten, mit Hubschraubern, Wärmebildkameras und Fährtenhunden nach dem Raubtier. Während des 30-stündigen Einsatzes konnten jedoch keine gesicherten Beobachtungen gemacht werden.

Suche abgeblasen

Freitagmittag wurde der Einsatz abgebrochen, nachdem Experten nach Analysen der Bilder erklärt hatten, dass es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine Löwin, sondern um ein Wildschwein gehandelt habe.

Nach Angaben des Bürgermeisters Michael Grubert (SPD) und der Polizei fanden sich keine Hinweise auf eine Löwin. Die Behörden sahen keine akute Gefahr mehr und hoben eine Warnung auf.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte den Großeinsatz der Polizei trotz hoher Kosten verteidigt. "Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität", sagte Stübgen.

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