Lehrer verweigert Anerkennung einer Trans-Person

Symbolbild
Erzkonservativer irischer Pädagoge landete sogar im Gefängnis – und gilt vielen Gleichgesinnten als Held.

Der irische Mittelschullehrer und evangelikale Christ Enoch Burke weigerte sich, eine Trans-Person in seinem Geschichtsunterricht mit neuem Namen anzusprechen und das genderneutrale Pronomen „they“ zu verwenden. Burke berief sich auf seine religiösen Überzeugungen.

Seither ist der Fall des Mannes in den internationalen Medien. Denn am 5. September wurde Burke vom High Court (Gericht) für schuldig gesprochen, widerrechtlich die Schule betreten zu haben und deshalb für elf Tage in Haft genommen.

Anti-LGBTQ+-Aktivist

Crist Burke ist ein Anti-LGBTQ+-Aktivist. Seit vielen Jahren marschieren er und seine Familie gegen die Rechte von Schwulen, Lesben und Trans-Personen. Burke verurteilte die sexuelle Orientierung eines Priesters als Unzucht. Sein 2020 selbst veröffentlichten Buch über Hedonismus und Homosexualität ist eine einzige, nicht lesbare Anklageschrift.

Und dennoch wird der Mann, der Theologie, Geschichte und Politikwissenschaften studiert hat, nun als Symbol für den „Genderwahnsinn“ herangezogen.

Dabei sei der Lehrer überhaupt kein „Märtyrer für freie Meinungsäußerung“. „Einfach lächerlich“, kommentierte der Kolumnist Fintan O’Toolet in der Irish Times. Die Anwältin der Schule Rosemary Mallon sagte der BBC, der Fall drehe sich eben genau nicht um „Transgenderism“, sondern nur darum, dass ein Querulant eine gerichtliche Entscheidung ignoriert hat. Und wörtlich sagte sie: „Dschingis Khan wäre ein besserer Posterboy für Toleranz.“

Doch Burke schaffte es vor allem in den sozialen Medien, zu einer Art Held zu werden. Posts auf Facebook, Twitter und Instagram machen mit der verkürzten Behauptung Stimmung, Burke wäre im Gefängnis gelandet, weil er sich weigerte, einen Buben als Mädchen zu bezeichnen.

Das kommt derzeit bei sehr rechts angesiedelten Verschwörungstheoretikern oft recht gut an. Laut Guardian geriet Burke bereits im August mit der Direktorin der Wilson’s Hospital School in Konflikt, woraufhin die Schule eine bezahlte Freistellung für ihn veranlasste und bei Gericht ein Betretungsverbot während des Verfahrens erwirkte, das Burke für seine Zwecke nutzte.

Der Ire Burke will seinen Kampf fortsetzen. Als rechtsnationaler evangelikaler Christ versteht er es, seine Anhänger immer weiter aufzuhetzen.

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