Sex mit 13-jähriger Schülerin: Lehrer gesteht Missbrauch

Kind hält sich die Hände vors Gesicht. (Symbolbild)
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 63-Jährigen insgesamt 84 Fälle im Zeitraum von 2016 bis 2020 vor. Auch Vertrauenslehrer angeklagt - dieser tauschte sexuelle Bilder mit dem Mädchen aus.

Zusammenfassung

  • Ein 63-jähriger Gymnasiallehrer gesteht vor dem Landgericht Erfurt sexuellen Missbrauch einer 13-jährigen Schülerin in 84 Fällen zwischen 2016 und 2020.
  • Die Übergriffe fanden laut Anklage in der Schule, auf Klassenfahrten und im Wohnhaus des Lehrers statt; ein Täter-Opfer-Ausgleich von 30.000 Euro wurde angeboten.
  • Ein weiterer Lehrer der Schule ist wegen sexuellen Missbrauchs, Vergewaltigung und Verbreitung jugendpornografischer Inhalte angeklagt; ein Prozesstermin steht noch aus.

Zungenküsse, unsittliche Berührungen, Sex: Ein Gymnasiallehrer steht wegen sexuellen Missbrauchs einer Schülerin vor dem Landgericht Erfurt in Thüringen. Zum Prozessauftakt räumte der Angeklagte über seine Verteidiger die Vorwürfe vollumfänglich ein. Zudem wurde ein Täter-Opfer-Ausgleich in Höhe von 30.000 Euro angeboten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 63-Jährigen insgesamt 84 Fälle im Zeitraum von 2016 bis 2020 vor.

Vorwurf: Missbrauch auch auf Klassenfahrt 

Der Klassenlehrer, der Sport und Geschichte unterrichtete, soll sich an seiner Schülerin in der Schule, auf Klassenfahrten und in seinem Wohnhaus vergangen haben. Dabei kam es laut Anklage auch zum ungeschützten Geschlechtsverkehr mit dem Mädchen, das zum damaligen Zeitpunkt 13 Jahre alt war. Die sexuelle Beziehung zu der Schülerin habe sich aus einem Vertrauensverhältnis heraus entwickelt, sagte der Studienrat. „Mir war schon nach dem ersten Mal klar, dass es falsch war“, sagte der Angeklagte.

Weiterer Lehrer der Schule angeklagt 

Die Schülerin hatte sich wegen der sexuellen Beziehung zu ihrem Klassenlehrer hilfesuchend an einen Vertrauenslehrer der Schule gewandt. Stattdessen soll dieser aber dann mit ihr sexuelle Bilder ausgetauscht haben. Im Zuge weiterer Ermittlungen und einer Durchsuchung bei dem Verdächtigten wurde im Sommer Haftbefehl gegen den Vertrauenslehrer erlassen. Er soll sich an mehreren anderen Schülerinnen vergangen haben, so der Vorwurf. 

Gegen ihn wurde laut Staatsanwaltschaft inzwischen Anklage wegen des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und Vergewaltigung sowie der Verbreitung jugendpornografischer Inhalte erhoben. Einen Prozesstermin in diesem Fall gibt es bislang nicht.