Kuba ohne Kochgas: Regierung ruft Bevölkerung zum Sparen auf

Schlange stehen für Kochgas
Das Model, Ärzte zu entsenden im Austausch gegen Devisen und Öl funktioniert nicht mehr.

Den Kubanern geht das Gas zum Kochen aus - die Regierung hat die Bevölkerung nun zum Sparen aufgerufen. Die Menschen sollten sparsam mit Flüssiggas umgehen, hieß es in der Nacht zum Dienstag in der Zeitung der Kommunistischen Partei, „Granma“. Die meisten Kubaner nutzen subventioniertes Flüssiggas in Gasflaschen zum Kochen - ein Großteil davon wird importiert. Der Bestand reiche derzeit nicht aus, um den Bedarf zu decken, teilte nun der staatliche Erdölkonzern Cupet mit.

Grund sind demnach im vergangenen November verhängte Sanktionen der US-Regierung gegen das kubanische Unternehmen Corporación Panamericana. Dieses habe mit Öl aus Venezuela gehandelt und damit Sanktionen der USA gegen Kubas Ölimport- und -exportgesellschaft Cubametales umgangen, hieß es damals zur Begründung.

Vor wenigen Monaten war es auch zu Kraftstoffengpässen auf der sozialistischen Karibikinsel gekommen. Staatschef Miguel Díaz-Canel machte dafür verschärfte Sanktionen der US-Regierung von Präsident Donald Trump verantwortlich.

Wenig Öl aus Venezuela

Dieser hat die Lockerungspolitik seines Vorgängers Barack Obama gegenüber Kuba zurückgedreht. Begründet wird dies mit der „Unterdrückung der Menschen Kubas“ und der Unterstützung Kubas für Venezuelas umstrittenen Präsidenten Nicolás Maduro. Die schwere Krise in dem südamerikanischen Land hat auch Kuba getroffen. Der Inselstaat erhält von Venezuela Öl im Austausch für die Dienste entsandter Ärzte und verkauft dieses, um sich Devisen zu beschaffen. Die Öllieferungen sind aber stark zurückgegangen.

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