Klimakrise höchstes Risiko für die Weltwirtschaft
Wenn Greta Thunberg kommende Woche im tief verschneiten Davos am Weltwirtschaftsforum teilnimmt, werden sich die Mächtigen dieser Welt – bis vielleicht auf US-Präsident Donald Trump – vornehmlich über ihre Themen austauschen. Zum ersten Mal finden sich im Risikobericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) ausschließlich Umweltthemen unter den „fünf größten Gefahren für die Zukunft der Welt“ (siehe Grafik).
„Die Welt kann nicht darauf warten, dass sich der Nebel der geopolitischen und weltwirtschaftlichen Unsicherheit lüftet“, heißt es vonseiten des WEF. Der Handelskrieg zwischen den USA und China gepaart mit der zunehmenden Schuldenlast und dem schrumpfenden Wachstum führender Volkswirtschaften sind laut WEF-Präsident Borge Brende auch ein Grund zur Sorge.
„Risiken angehen“
Vonseiten des Weltwirtschaftsforums wird das Umweltthema forciert. „Die politische Landschaft ist zerklüftet, die Meeresspiegel steigen, und klimabedingte Feuer brennen“, sagte Brende. „Dies ist das Jahr, in dem Weltpolitiker mit allen gesellschaftlichen Gruppen zusammenarbeiten müssen, um unser Kooperationssystem zu reparieren, nicht zum kurzfristigen Nutzen, sondern um unsere nachhaltigen Risiken anzugehen.“ Es gebe auch eine gute Nachricht, so Brende. „Das Handlungsfenster ist noch offen, wenn auch nicht mehr lange.“
Die größten Risiken für die Erde sind laut dem WEF-Bericht auf Platz eins extreme Wetterereignisse wie Fluten und Stürme, gefolgt von der Gefahr, dass wir beim Klimaschutz scheitern. „Um Klimakrise und Artensterben zu stoppen statt zu verschlimmern, müssen Unternehmen jetzt Verantwortung übernehmen und Nachhaltigkeitsziele in ihr Kerngeschäft etablieren“, sagte Eberhard Brandes vom WWF.
Sorge vor Wähler-Wut
In Davos treffen sich jährlich die mächtigsten Politiker und Wirtsbosse der Welt, von ihnen hängen künftige Investitionen ab – ob beim Umweltthema ein Durchbruch gelingt, ist aber fraglich. Denn im WEF-Bericht steht auch, dass „viele der derzeitigen Wähler“ möglicherweise nicht bereit seien, den „radikalen Umbau einer globalen Wirtschaft mitzugehen“. Diese Besorgnis könne „den Wähler gegen den Klimaschutz aufbringen“.
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