Klimakonferenz: Österreich erhält Negativpreis "Fossil des Tages"
Die USA haben ihn selbstverständlich schon bekommen, auch die Deutschen blieben nicht verschont, und jetzt auch die Österreicher: Wir sind „Fossil des Tages“ .
Es ist eine lange Tradition, dass bei den UN-Klimaschutzkonferenzen von den jene Staaten mit einem Negativ-Preis ausgezeichnet werden, die sich kontraproduktiv in die Klimaverhandlungen einbringen.
Am Montag wurde also die österreichische Delegation, angeführt von Umweltministerin Elisabeth Köstinger, ausgezeichnet.
„Die EU-Präsidentschaft unter österreichischer Führung möchte Subventionen für bestehende und neue Kohle-Kraftwerke noch die nächsten 17 Jahre, bis zum Jahr 2035, erhalten. Leider ist das nicht die Art Leadership, die wir uns erwarten, Österreich“, heißt es im Pressestatement des Award-Teams.
Als ein weiterer Grund wird die von Österreich fehlende Zusage für die internationale Klimafinanzierung genannt. Mit diesen Geldern sollten Entwicklungsländer bei der Bekämpfung der Klimakrise und der Transformation ihrer Volkswirtschaften unterstützt werden.
„Alles zusammen hat die Glaubwürdigkeit der EU-Staaten bei der Klimakonferenz beschädigt, die Fähigkeit Leadership zu zeigen wurde damit ebenso sabotiert wie wichtige Schritte, welche Maßnahmen gesetzt werden sollen, um das 1,5°C-Ziel zu schaffen“, so die Klimaschützer weiter.
"Klima-Lücke"
Köstinger hat die schwierige Aufgabe, als Vorsitzland im EU-Rat die Verhandlungen in der UNO aufseiten der EU zu führen. Dazu kommt ein kurz vor der Klimakonferenz veröffentlichter UN-Bericht über die „Klima-Lücke“: Gemeint ist damit, dass die bisherigen Versprechen aller Staaten, wie sie Treibhausgase planen zu reduzieren, sicher nicht reichen werden, um das 2°C-Ziel, geschweige denn das 1,5°C-Ziel, einzuhalten. Derzeit, so der Bericht, bewegt sich das Weltklima auf eine Erwärmung von zumindest 3,3°C zu – was verheerend für den Planeten wäre.
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