Klimaaktivisten graben Golfplatz um, setzen Bäume, pflanzen Blumen

Klimaaktivisten graben Golfplatz um, setzen Bäume, pflanzen Blumen
Klimaaktivisten der Letzten Generation erklären den Golfplatz Budersand auf Sylt zum Naturschutzgebiet.

Klimaaktivisten der Letzten Generation haben für Deutschland gezielte Protestaktionen gegen reiche Menschen angekündigt. 

Die Klimakatastrophe werde "in erster Linie von den Reichen" gemacht, darauf werde man die Aufmerksamkeit lenken, begründet die Gruppe.

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So sind Klimaschutz-Demonstranten auf der beliebten Nordseeinsel Sylt vergangene Woche in ein Flughafengelände eingedrungen und haben dort einen Privatjet besprüht. 

Später versprühten sie Farbe in einem Fünf-Sterne-Hotel. Im Foyer und in der Bar des Hotels Miramar wurden Wände und Inventar mit Farbe aus Beuteln und dafür präparierten Feuerlöschern besprüht.

Golfplatz zum Naturschutzgebiet gemacht

Gestern, Mittwoch, statteten Aktivistinnen dem Sylter Golfplatz Budersand, 2022 wurde er zum beliebtesten Golfplatz Deutschlands gewählt, ab elf Uhr einen Besuch ab. 

In Warnwesten gekleidet, gruben sie mit Spaten und Schaufeln den Rasen des Golfplatzes um, setzten daraufhin Bäume und pflanzten Blumen.

Die Fahne auf dem Green tauschten sie gegen ein grünes Schild mit der Aufschrift "Naturschutzgebiet". Auf einem Banner, den die Aktivisten zudem noch ausbreiteten war der Schriftzug: "Euer Luxus = Unsere Wasserknappheit" zu lesen.

„Ein Golfplatz in der Klimakrise ist wie eine Essensschlacht mitten in einer Hungersnot.“ Golfplätze vereinnahmten „riesige Flächen und Unmengen an Ressourcen nur für den Luxus weniger Menschen, die es sich leisten können“, hieß es in einer Aussendung der Letzten Generation. Ein 18-Loch-Golfplatz wie Budersand auf Sylt verbrauche so viel Wasser wie 750 Menschen in Deutschland pro Jahr.

Polizisten der zuständigen Polizeidirektion Flensburg waren vorort, sondierten die Lage und trafen auf fünf, auf dem Green sitzende Personen im Alter zwischen 22 und 61 Jahren. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Der Sachschaden soll im vierstelligen Bereich liegen.

Protest vor Luxus-Hotel

In Berlin haben Klima-Demonstranten am Mittwochabend den Haupteingang eines Luxushotels blockiert. 16 Mitglieder der Klima-Gruppe Letzte Generation saßen friedlich vor dem Haupteingang des Hotels Ritz-Carlton, einige hielten Transparente hoch. Nach etwa einer Stunde war die Blockade aufgelöst, wie Hotel-Generalmanager Torsten Richter gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte.
 

„Ich sehe es als friedlichen Protest an“, so der Hotelmanager. Er habe deswegen auf eine Anzeige etwa wegen Hausfriedensbruchs verzichtet. Es habe keine Sachbeschädigungen gegeben. Die Gäste seien nicht wesentlich behindert worden. 

Sie hätten das Hotel durch andere Eingänge betreten oder verlassen können. Der Hotelmanager hat die Klima-Aktivisten nach eigenen Angaben eingeladen, an einer regelmäßigen Veranstaltung für die Beschäftigten teilzunehmen und über das Thema Klima zu sprechen. Das nächste Treffen sei im Juli geplant, so Richter.

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