Trümmerteile entdeckt: McFit-Gründer an Bord von verschwundenem Kleinflugzeug
Gegen 18 Uhr Ortszeit brach der Kontakt plötzlich ab. Seit Freitag wird eine Privatmaschine vor der Küste Costa Ricas vermisst. An Bord des Kleinflugzeugs befanden sich laut Informationen der Bild fünf Deutsche: Rainer Schaller, Gründer der Fitnesscenterkette McFit, seine Lebensgefährtin Christiane Schikorsky sowie deren zwei Kinder und ein weiterer Mann. Auf Anfrage der deutschen Tageszeitung hatte eine Sprecherin der RSG-Group, zu der McFit gehört, dies bestätigt: „Mehr wissen wir im Moment auch nicht.“
Der Privatjet war auf dem Weg von Mexiko zum Flughafen der Provinz Limón gewesen, als die Verbindung mit dem Kontrollturm des Flughafens von Barra de Parismina verloren ging.
Daraufhin seien sofort alle Maßnahmen eingeleitet worden, um sie zu orten, teilte der costa-ricanische Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres, in einem von seinem Ministerium veröffentlichten Video mit.
Wegen der anbrechenden Nacht war die Suche vor der karibischen Küste nach wenigen Stunden abgebrochen worden. Schlechtes Wetter hatte die Situation für die Helfer zusätzlich erschwert. Nachdem die Suche wegen schlechter Witterungsverhältnisse in der Nacht abgebrochen worden war, nahmen die Einsatzkräfte sie am Samstag wieder auf.
Trümmerteile
Dabei haben die Einsatzkräfte mehrere Trümmerteile im Meer entdeckt. Etwa 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt seien während eines Erkundungsfluges Teile eines Rumpfes, Sitze und eine Tasche gesichtet worden, berichtete der Fernsehsender Teletica am Samstag unter Berufung auf das Ministerium für öffentliche Sicherheit des mittelamerikanischen Landes.
Hinweise auf die Passagiere gab es demnach zunächst nicht. Das Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti war am Freitagabend (Ortszeit) auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschollen. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich die Maschine über dem Meer dem Flughafen von Limón näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit.
Fitness am Dachboden
Rainer Schaller gründete im Jahr 1996 die Fitnesskette McFit – und wurde dank ihr zum Multimillionär. Das Konzept des deutschen Unternehmers, der seine Lehre zum Einzelhandelskaufmann absolvierte und mit 27 Jahren Chef von vier Filialen der Supermarktkette Edeka war: Das Diskonter-Prinzip im Fitness-Segment anzuwenden.
Auf dem Dachboden seiner Eltern eröffnete der gebürtige Bamberger Anfang der Neunzigerjahre ein „halbillegales Fitnessstudio“, wie er später dem Handelsblatt verriet: „Ich habe mit ’nem Kumpel ein paar Bretter vom Baumarkt vor die Isolierung genagelt. Und wir haben einfach ein paar Geräte reingestellt.“ Er habe ausprobieren wollen, wie wenig Menschen für Fitnesssport brauchen. Die günstigen Monatsbeiträge bei McFit brachten Schaller ein geschätztes Vermögen von 250 Millionen Euro.
Neben seiner Tätigkeit als „Muckibuden“-Betreiber wurde der Deutsche auch als Veranstalter und Hauptsponsor der Loveparade bekannt. Im Jahr 2010 starben bei einer Massenpanik des in Duisburg veranstalteten Technoevents 21 Menschen, über 600 wurden teils schwer verletzt. Das jahrelange Strafverfahren wurde im Jahr 2020 eingestellt. Das Gericht sah damals die individuelle Schuld der zehn Angeklagten des Veranstalters und der Stadt Duisburg als verbleibend gering an.
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