Kein Personal für die Touristen in Spanien

Kellnerinnen dringend gesucht
Vor dem Rekordsommer fehlen die Arbeitskräfte in Hotels und Restaurants. Viele junge Leute können Arbeitsunterkünfte nicht leisten.

Aus Madrid Stefanie Claudia Müller

Elena Moreno ist 22 Jahre alt. Ihr Werdegang ist typisch in Spanien. Vor der Matura hat sie die Schule hingeschmissen und eine berufliche Ausbildung angefangen, wieder abgebrochen und die Matura nachgeholt. Das erste Fernstudium stellt sich als Marketing-Trick heraus. Jetzt arbeitet sie in einer Strandbar in Andalusien: „Zumindest habe ich jetzt endlich einen richtigen Vertrag mit Sozialversicherung und Unterbringung inklusive.“

Ein Glück, denn prekäre Arbeitsverhältnisse sind in der spanischen Gastronomie Normalität. Oder waren es. Denn dieses Jahr suchen Hotels händeringend nach Arbeitskräften. Wie das Hardrock Hotel auf Ibiza. Es zahlt seinen Angestellten 200 Euro Belohnung für jeden empfohlenen neuen Arbeitnehmer.

Teilweise schrecken die hohen Mieten ab, die jemand bezahlen muss, wenn er für den Job übersiedelt. Auf Ibiza werden in diesem Sommer zwischen 500 und 700 Euro für ein Zimmer verlangt. Das erklärt auch in Teilen, warum rund 100.000 Stellen nach Angaben von Eurostat derzeit in Spanien offen sind, viele davon auch in der Industrie und Forschung.

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