Streuner-Katzen erhalten lebenslanges Bleiberecht in Mexikos Präsidentenpalast

Symbolbild: eine Katze im Park.
Die Regierung hat die 19 am Areal lebenden Streuner-Katzen zu "lebenden Sachanlagen" erklärt. Damit müssen sie auch nach der Amtszeit von Präsident López Obrador versorgt werden.

Streunende Katzen sind vielerorts eigentlich eher ungebetene Gäste. Nicht so im Präsidentenpalast von Mexiko. Hier gehören 19 Katzen neuerdings zum Inventar. Jesús Arias, der Tierarzt des Palastes, sagt gegenüber der AP: "Sie haben Zugang zu jedem Teil des Palastes, kommen zu Besprechungen, zu Interviews und laufen vor die Kamera."

Nun hat die links-gerichtete Regierung unter Präsident Andrés Manuel López Obrador diese Katzen zu "ebenden Sachanlagen" erklärt. Diese Bezeichnung bezieht sich normalerweise auf Gebäude und Möbel. Noch nie haben Tiere diese Bezeichnung erhalten. Durch ist das mexikanische Finanzministerium nun verpflichtet, die Katzen zu füttern und für sie zu sorgen. Und das auch nach der Amtszeit von López Obrador.

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador.

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador.

"Die Katzen sind jetzt ein Symbol des Nationalpalastes. So wie wir diese Welt verstehen, würde ich den Nationalpalast ohne die Anwesenheit dieser Katzen nicht verstehen", sagte Adriana Castillo Román, Generaldirektorin der National Palace and Cultural Heritage Conservancy. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Katzen versorgt werden."

Wie diese streunenden Tiere überhaupt in den Palast kamen, ist ungeklärt. Scheu oder angstvoll waren sie jedenfalls nie. Dabei wurden in der alten aztekischen Kultur eigentlich keine Katzen, sondern haarlose Hunde, bekannt als Xoloitzcuintle, verehrt und sogar zusammen mit ihren Herren begraben.

Künstler und Götter

Einige Katzen sind nach Künstlern benannt, wie zum Beispiel ein orange getigerter "Bowie", benannt nach dem Rockstar David Bowie, der 1997 den Palast besuchte, um das berühmte Wandgemälde des mexikanischen Malers Diego Rivera zu sehen. Andere sind nach einheimischen Gesteinen oder Wörtern in der alten aztekischen Sprache der Region benannt, wie "Ollin", was "Bewegung" bedeutet.

Eine Katze namens Zeus, die inzwischen verstorben ist, wurde im Juli 2023 sogar berühmt, als sie sich in die morgendliche Pressekonferenz des Präsidenten schlängelte. Der graue Kater stand vor Kameras und wanderte zwischen Reportern umher, bis ihn das Palastpersonal entführen musste.

López Obrador selbst sagte einmal, mittlerweile die Katzen "dominierten" den Palast und gingen bei offiziellen Zeremonien oft vor ihm her.

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