Kamerun droht TV-Sendern mit Schließung bei Szenen von Homosexualität

Kamerun droht TV-Sendern mit Schließung bei Szenen von Homosexualität
Gleichgeschlechtlicher Sex steht in Kamerun unter Strafe. Dafür drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Die Medienaufsichtsbehörde Kameruns hat gedroht, Fernsehsender zu schließen, die "homosexuelle Szenen" ausstrahlen. In einer als "Warnung" betitelten Mitteilung vom Dienstag forderte die Behörde, "diese Sendungen, die gegen das Gesetz, die guten Sitten und Bräuche unseres Landes verstoßen (...) unverzüglich aus dem Programm zu nehmen", andernfalls drohe die "Suspendierung der betroffenen Medien".

➤Mehr lesen: Warum der politische Hass auf Homosexuelle in Afrika wächst

Inhalte, welche die Behörde als "Förderung homosexueller Praktiken" bezeichnet, "finden sich immer häufiger in Zeichentrickfilmen für Kinder und Minderjährige", erklärte die Medienaufsicht CDC weiter - "insbesondere bei ausländischen Sendern."

Fünf Jahre Haft für gleichgeschlechtlichen Sex

In Kamerun wird gleichgeschlechtlicher Sex mit Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren bestraft. Im Mai vergangenen Jahres hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch der kamerunischen Regierung vorgeworfen, mit der Kriminalisierung von Homosexualität ein Klima geschaffen zu haben, "in dem Kameruner und Sicherheitskräfte es sich erlauben, Menschen der LGBTQ+-Gemeinschaft ungestraft anzugreifen und zu misshandeln".

➤Mehr lesen: Kein Arzt für Homosexuelle: Wie De Santis Gegner Trump rechts überholt

Die neun Mitglieder der Medienaufsicht werden direkt per Dekret vom 90-jährigen Präsident Paul Biya ernannt, der das Land seit mehr als 40 Jahren mit eiserner Faust regiert.

Kommentare