D: Jugendlicher nach Kopfschuss durch Mitschüler gestorben
Nach dem Schusswaffenangriff eines Jugendlichen auf einen Mitschüler in der süddeutschen Stadt Offenburg ist das Opfer gestorben. Der Minderjährige sei im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt am Donnerstag mit. Der gleichaltrige mutmaßliche Täter war nach dem Angriff in einem Klassenzimmer festgenommen worden und ist in U-Haft genommen worden. Die Ermittler gehen von einem "persönlichen Motiv“ für die Tat aus.
Der Verdächtige habe zu Mittag ein Klassenzimmer betreten, sei gezielt auf seinen zum Tatzeitpunkt sitzenden Mitschüler zugegangen und habe dann mindestens einmal aus einer Handfeuerwaffe auf ihn geschossen, teilten die Ermittler mit. "Hierdurch erlitt dieser schwerste Verletzungen", hieß es in einer Mitteilung. Daraufhin gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein. Ein zufällig anwesender Mann hielt den Jugendlichen in der Folge bis zum Eintreffen der Polizei fest.
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Rund 180 Schüler evakuiert
Die Exekutive stand mit einem Großaufgebot im Einsatz und sperrte die Schule weiträumig ab. Das Opfer wurde nach der Attacke in ein Krankenhaus gebracht. Der minderjährige Tatverdächtige, ein Deutscher, wurde kriminaltechnisch untersucht, wie die Ermittler sagten. Das Motiv für den Angriff dürfte im persönlichen Bereich liegen. Wie ein Polizeisprecher in der Nähe des Tatorts ergänzte, gab es nach ersten Erkenntnissen eine Vorbeziehung zwischen dem mutmaßlichen Täter und seinem Opfer.
Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl wegen Totschlags. Der Tatverdächtige soll noch am Donnerstag der zuständigen Ermittlungsrichterin zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden, erklärte die Ermittlungsbehörde weiter.
Rund 180 Schüler wurden laut Polizei aus der Schule gebracht. Die jungen Menschen wurden von geschultem Personal betreut und konnten danach zu ihren Eltern, wie die Polizei mitteilte. Offenburg liegt im Bundesland Baden-Württemberg.
Tatort: Klassenraum
Nach dpa-Informationen soll sich der Angriff direkt in der Klasse des Tatverdächtigen abgespielt haben. Ein Erwachsener, der nicht zur Schule gehöre, soll den Jugendlichen gestellt haben - Hintergründe dazu blieben zunächst unklar. Das Einschreiten sei ein glücklicher Umstand gewesen - es hätte noch mehr passieren können. Der mutmaßliche Täter habe Munition dabeigehabt.
In der betroffenen 9. Klasse werden in Deutschland üblicherweise Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren unterrichtet. Die betroffene Schule ist nach eigenen Angaben ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Schülerinnen und Schüler werden in 15 Klassen unterrichtet.
Erst am Mittwoch hatten zwei Buben in einer Schule in Hamburg eine Lehrerin mit einer Art Schusswaffe bedroht und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Erst nach vier Stunden konnten die Einsatzkräfte Entwarnung geben. Fast zeitgleich gab es an einer anderen Schule ebenfalls Alarm wegen einer Bedrohungslage. Auch hier wurde eine pädagogische Kraft bedroht. In diesem Zusammenhang wurden dort wenig später vier Burschen im Alter von 11, 12, 12 und 14 Jahren und im weiteren Verlauf noch ein 13-Jähriger festgenommen und insgesamt drei mutmaßliche Spielzeugwaffen sichergestellt. Ein 12- und der 13-Jährige werden verdächtigt, für die Bedrohung in Blankenese verantwortlich zu sein.
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