Italiens Problembären sollen ins Ausland umgesiedelt werden
Der italienische Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin hofft, der am Dienstag im Trentino eingefangenen Problembärin JJ4 das Leben retten zu können. "Ich hoffe, dass wir in der Lage sein werden, irgendwo eine Umsiedlungslösung zu finden", sagte der Minister im Interview mit dem Radiosender "Radio Anch'Io" am Freitag. Zugleich sprach er sich für eine Umsiedelung von Bären ins Ausland aus.
"Wir müssen einen Ort finden, an den wir die Bärin bringen können", sagte der Minister. Die Tötung von JJ4 sei nicht die Lösung für das Zusammenleben der Bevölkerung mit den Bären im Trentino. JJ4 hatte vor zwei Wochen einen 26-jährigen Jogger in Caldes im Trentiner Tal Val di Sole getötet.
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120 Bären, wo es nur 40 geben sollte
"Das Problem, auf das uns dieser sehr ernste Vorfall aufmerksam gemacht hat, ist, dass es 120 Bären gibt, wo es eigentlich nur 40 geben sollte. Sie wurden nach einer von Menschenhand getroffenen, lokalen Entscheidung angesiedelt, die zu touristischen Zwecken gefällt wurde. Dann geriet das Projekt außer Kontrolle. Die Bären haben sich überproportional vermehrt, und jetzt muss die Situation wieder in Ordnung gebracht werden. Das bedeutet einen Umsiedlungs- und Expansionsplan mit mehr Territorien. Das Problem existiert", so der Minister.
Die Tötung der Bärin JJ4 dürfe keine Rache sein. Ihre Tötung würde dem jungen Läufer nicht das Leben zurückgeben, erklärte der Minister. "Die wiederholten Angriffe auf Menschen und Tiere haben jedoch deutlich gemacht, dass das Bärenmanagement im Trentino problematisch geworden ist und dass die gesamte Angelegenheit überdacht werden muss, um die Sicherheit der Einwohner und Touristen zu gewährleisten.
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Auch die Hypothese der Umsiedlung von Gruppen der Tiere ins Ausland sollte ernsthaft in Betracht gezogen werden", so Pichetto Fratini. Die endgültige Entscheidung über die Bärin obliege dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti.
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Gegen die Erlegung von "Problembären" laufen Tierschützer Sturm und kündigten Protestaktionen an. Daher wurden Kontrollen rund um das Tierpflegezentrum Casteller nahe Trient verschärft, in dem sich die eingefangene Bärin JJ4 befindet. Gegen die Abschussgenehmigung waren Tierschützer vor das Verwaltungsgericht gezogen und erreichten einen Aufschub. Daraufhin war JJ4 eingefangen worden, sie durfte aber noch nicht getötet werden. Die Entscheidung des Gerichtes wird für 11. Mai erwartet. Bei einem gerichtlichen Ja könnten die Tierschützer sich jedoch an den Staatsrat, die nächsthöhere Instanz, wenden.
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