Italiener dürfen Wildschweine in Städten abschießen und essen

Italiener dürfen Wildschweine in Städten abschießen und essen
Um die Wildschwein-Plage in den Griff zu bekommen, wurde in Rom ein drastisches Gesetz verabschiedet.

Wildschweine können künftig in italienischen Städten abgeschossen und verzehrt werden, nachdem sie entsprechenden Untersuchungen unterzogen worden sind. Dies geht aus einem Artikel des Haushaltsgesetzes hervor, das am Mittwochabend von der Abgeordnetenkammer in Rom verabschiedet wurde.

Regionen haben künftig die Möglichkeit, Wildschweine aus Gründen der Verkehrssicherheit auch in Schutzgebieten und städtischen Zentren zu töten. Außerdem werden die Tiere entsprechenden Untersuchungen unterzogen, um sie für den Verzehr freizugeben. Damit soll die Zahl der Tiere reduziert werden.

Warum diese drastische Maßnahme?

In Italien gibt es Schätzungen zufolge etwa 2,3 Millionen Wildschweine, die oft in die Städte eindringen. Allein im vergangenen Jahr führte das zu Unfällen mit 13 Toten und 261 Schwerverletzten. Eine Situation, die für den Bauernverband Coldiretti eine sofortige Lösung erfordert. Wildschweine sind unter anderem in Rom ein Problem. Dort wühlen die Tiere oft im Müll und griffen in den vergangenen Monaten auch immer wieder Menschen an.

Laut Coldiretti-Präsident Ettore Prandini sei die Situation in den Städten und auf dem Land unannehmbar geworden. Die wirtschaftlichen Schäden für die landwirtschaftliche Produktion seien groß.

"So kann es nicht mehr weitergehen"

Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida begrüßte den Beschluss der Abgeordnetenkammer. "Wir geben riesige Geldsummen allein für Folgen von Verkehrsunfällen aus, die durch Wildtiere verursacht werden. Die Landwirte stellen die Produktion ein, weil ihre Felder durch eine unangemessene Anzahl von Tieren verwüstet werden. So kann es nicht mehr weitergehen." Tierschützer protestierten gegen den Beschluss des Parlaments und bezeichneten ihn als unannehmbar.

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