Zwischen 15 und 20 Prozent teurer: Ferien in Italien werden immer mehr zum Luxus
Urlaub in Italien wird immer mehr zum Luxus - „einem Luxus, den sich zunehmend weniger Italiener leisten können“, stellt das Wirtschaftsportal QuiFinanza fest. Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus Recherchen des Konsumentenverbands Assoutenti.
Aus dieser entnimmt man auch, dass Ferien in Italien dieses Jahr, wenn man Transport, Aufenthalt und Verpflegung zusammenrechnet, zwischen 15 und 20 Prozent teurer sind.
Als konkretes Beispiel, wie kostspielig der Urlaub nun ist, werden gerne die Preise der Strandbäder genannt, bedeutet Urlaub in Italien für die meisten doch Urlaub am Meer. Diesen Sommer muss man für eine ganze Badestrandausstattung, womit Sonnenschirm, Stuhl, Liege und eine Kabine gemeint sind, etwas tiefer als im Vorjahr in die Tasche greifen: durchschnittlich um 4 Prozent.
Hochsaison ab Mitte Juli
Was eine Woche in einem Strandbad kostet, hängt aber von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel vom Monat. Bis Mitte Juli sind die Preise etwas niedriger, danach ist bis Ende August Hochsaison und da gibt es einen saftigen Preiszuschlag. Hinzu kommt, wie exklusiv das Strandbad ist und was es bietet.
Die Zeitschrift "Altroconsumo", die über Alternativen zum Massenkonsum berichtet und sich mit Umweltthemen beschäftigt, hat unlängst die Strandbäderpreise vom 4. bis 10. August, also in der Hochsaison, entlang des Stiefels berechnet.
Teuerste Strandbäder in Alassio, billigste in Senigallia
Unter den 11 für den Beitrag ausgesuchten Badeorten, davon sind die meisten auch im Ausland bekannt und beliebt, hat Alassio, nördlich von Genua die teuersten Strandbäder. Der Durchschnittspreis für eine Woche liegt in dieser ligurischen Urlaubsdestination bei 340 Euro, für die erste Reihe mit freiem Blick auf das Meer werden stattdessen 392 Euro verlangt.
Die billigste Ortschaft ist stattdessen Senigallia, in den Marken, Mittelitalien. Obwohl hier der Preis im Vergleich zum vorigen Jahr um 6 Prozent gestiegen ist, liegt er im Durchschnitt bei 145 Euro, für die erste Reihe zahlt man 155 Euro.
Gleich hinter Alassio findet man die apulische Küstenstadt Gallipoli in der Nähe der sehenswerten Barockstadt Lecce. Hier beträgt der Durchschnittspreis 275 Euro, die erste Reihe kostet 289 Euro.
Warum die Strandbäder in Gallipoli deutlich weniger als in Alassio kosten, ist für jemanden, der beide Orte kennt, nicht wirklich nachvollziehbar. Vom kristallblauen Meer, der wunderschönen Landschaft und der Küche her, liegt Gallipoli unbestritten vor Alassio.
So viel kostet's in Lignano und Rimini
Dasselbe könnte man über die sizilianische Küstenstadt Taormina und die Giardini di Naxos, am Füße des Vulkans Ätna sagen, wo eine Woche Badestrand „nur“ 194 Euro kostet und die erste Reihe mit Blick aufs Meer 215 Euro.
In Lignano und Rimini, beide auch bei den Österreichern beliebte Urlaubsziele an der Adria, das eine im Friaul-Julisch Venetien, das andere in der Emilia Romagna, kostet eine Woche Strandbad 153 Euro beziehungsweise 150 Euro.
Mehr ausländische, weniger einheimische Gäste
Dass die Italiener sich den Urlaub in diesem Jahr weniger leisten können, braucht die Tourismusbranche offenbar nicht zu sorgen. Denn statt den Landsleuten dürften mehr Ausländer die Zimmer in Italien belegen, sich tagsüber im Strandbad sonnen und am Abend die Restaurants und Lokale füllen.
Laut der Plattform "SiteMinder", die für die Hoteliers eine Software entwickelt hat, mit der man die Buchungen optimieren und steigern kann, werden diesen Sommer 11 Prozent mehr Ausländer erwartet als im Vorjahr. Für viele Ausländer bleibt Italien ein Wunschland zum Urlaubmachen, wofür man auch etwas mehr zahlt.
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