Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Bei der Naturkatastrophe auf der indonesischen Insel Sulawesi waren mehr als 830 Menschen ums Leben gekommen.

Nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe hat Indonesien um internationale Hilfe gebeten. Präsident Joko Widodo habe der Regierung erlaubt, internationale Katastrophenhilfe anzunehmen, sagte Regierungsvertreter Tom Lembong am Montag.

Vier Tage nach der Katastrophe aus Sulawesi sind einige Gebiete immer noch von der Außenwelt abgeschnitten, die Behörden rechnen mit zahlreichen weiteren Opfern. Am Montag wurden erste Massengräber ausgehoben. Bisher wurden nach jüngsten offiziellen Angaben 844 Tote identifiziert, mindestens 90 Menschen werden diesen Informationen vermisst.

Befürchtet wird, dass die Zahl der Toten noch deutlich steigt: Das Schicksal von tausenden Bewohnern abgelegener Gebiete ist weiterhin unklar. Mindestens 48.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Behörden erklärten einen zweiwöchigen Notstand.

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Indonesien bittet nach Tsunami um internationale Hilfe

Auch am Montag hatten die Helfer Probleme, über zerstörte Straßen, Brücken und Häfen zu den Hilfsbedürftigen vorzudringen. In den meisten Gebieten gab es nach wie vor keinen Strom, lebenswichtige Medikamente wurden knapp.

"Es gibt keine Hilfe"

Oftmals fehlte schweres Räumgerät, um Überlebende aus eingestürzten Gebäuden zu bergen. Allein in den Trümmern eines Hotels der verwüsteten Küstenstadt Palu wurden bis zu 60 Verschüttete vermutet. Bisher konnten zwei von ihnen lebend geborgen werden.

Auch Lebensmittel, Wasser und Treibstoff gingen zur Neige. In ihrer Not plünderten Einwohner die Geschäfte. "Es gibt keine Hilfe. Wir brauchen Lebensmittel, uns bleibt keine andere Wahl", sagte ein Einwohner von Palu, während er seinen Korb mit Waren aus einem leer stehenden Geschäft füllte.

Schwer traumatisierte Überlebende suchten unterdessen verzweifelt nach vermissten Angehörigen. Zu ihnen gehört Adi, dessen Frau von einer Welle fortgerissen wurde. Sie wurden am Strand von Palu vom Tsunami überrascht. Sie hätten sich umarmt, doch "als die Welle kam, verlor ich sie", berichtete Adi. "Sie trug mich 50 Meter fort, ich konnte nichts mehr halten".

Massengräber ausgehoben

Am Montag wurden Massengräber für die Toten ausgehoben. In den Hügeln von Palu wurden die ersten Opfer bestattet - ein AFP-Reporter sah, wie von drei Lastwagen Leichensäcke geladen wurden. Die Behörden gaben Anweisung, genügend Platz für 1.300 Opfer zu schaffen. Mit den Massenbeisetzungen wollen die Behörden die Ausbreitung von Krankheiten verhindern.

Aus drei Haftanstalten von Sulawesi entkamen unterdessen rund 1.200 Insassen. Zwei der Gefängnisse stehen nach Angaben des Justizministeriums in Palu. Die Häftlinge seien nach dem Beben in Panik aus den hoffnungslos überfüllten Anstalten ausgebrochen, sagte die Ministeriumsvertreterin Sri Puguh Utami. "Für sie war das sicherlich eine Frage von Leben und Tod."

In dem ebenfalls betroffenen Gebiet Donggala setzten hunderte Gefangene das Gefängnis in Brand, um zu ihren Angehörigen zu gelangen. Die meisten Häftlinge saßen laut Ministerium wegen Korruption und Drogendelikten in Haft. Fünf wegen Terrors Verurteilte waren demnach nur wenige Tage vor der Katastrophe aus Donggala verlegt worden.

Kommentare