Impfpanne in D: Kinder bekamen Moderna statt Biontech

Impfpanne in D: Kinder bekamen Moderna statt Biontech
Der Fehler passierte in einem Impfzentrum des Kreises Olpe in Nordrhein-Westfalen. Der Vorfall wurde angezeigt.

Im Impfzentrum des Kreises Olpe in Nordrhein-Westfalen (NRW) haben am Sonntag drei Kinder den Impfstoff von Moderna gespritzt bekommen - obwohl für sie bisher nur das Mittel von Biontech zugelassen ist. "Die Eltern der betroffenen Kinder wurden sofort über den Vorfall informiert", teilte der Kreis mit. Die ärztliche Leitung des Impfzentrums habe ihnen mitgeteilt, dass für den Impfstoff Moderna die Zulassung für Kinder bei der Europäischen Arzneimittelagentur beantragt sei.

"Nach den uns vorliegenden Informationen geht es den betroffenen Kindern gut und bisher sind keine Nebenwirkungen erkennbar", teilte das Gesundheitsministerium von NRW am Montag mit.

Ein Elternpaar mit zwei Kindern hat nach Angaben der Polizei Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Person erstattet, die die Impfung durchgeführt haben soll. Der Fehler war der Medizinischen Fachangestellten selbst aufgefallen, wie es hieß. 

Das Impfzentrum habe den Vorfall zum Anlass genommen, sämtliche Abläufe und Kinderimpfungen noch einmal zu überprüfen. "Sollten dabei weitere Fälle festgestellt werden, werden die Eltern davon in Kenntnis gesetzt", hieß es.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im November grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren gegeben. Es ist der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist. Die Kinder sollen von dem Impfstoff nur ein Drittel der Erwachsenen-Dosis erhalten und zwei Dosen im Abstand von drei Wochen.

Der Moderna-Impfstoff Spikevax ist bisher in der EU zugelassen für Menschen ab zwölf Jahren. Allerdings empfiehlt die Ständige Impfkommission für Menschen unter 30 ausschließlich die Impfung mit dem Mittel von Biontech.

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