"Horror-Haus": Eltern sperrten 3 Kinder jahrelang zu Hause ein

- Ein Ehepaar in Oviedo soll seine drei Kinder seit 2021 isoliert in unhygienischen Bedingungen gefangen gehalten haben.
- Eine Nachbarin deckte den Fall auf. Gegen die Eltern wird ermittelt.
- Die Eltern behaupten, die Kinder seien schwer krank und müssen deswegen geschützt werden
Der Schock geht weit über Fitoria in der nordspanischen Provinz Oviedo hinaus: In dem 200-Einwohner-Ort soll ein Ehepaar seine drei minderjährigen Kinder mehr als drei Jahre lang zu Hause eingesperrt und vollständig von der Außenwelt isoliert haben, berichten spanische Medien.
Die Kinder sollen in einem Haus am Stadtrand in eindeutig unhygienischen Verhältnissen, mit Tieren und bei ständig geschlossenen Fenstern gelebt haben. Die Eltern zwangen sie, Windeln und Mundnasenmasken zu tragen, wie lokale Zeitungen berichteten. Die Polizei beschreibt den Ort als "Haus des Schreckens".
Seit 2021 isoliert
Die Kinder - 8-jährige Zwillinge und ein 10-jähriges Bub - mussten in Gitterbetten schlafen und waren von Müll und Exkrementen umgeben. Seit Dezember 2021 und während der Corona-Pandemie lebten die Kinder völlig isoliert von der Außenwelt. Sie durften das Haus nicht verlassen, hatten keinen Kontakt zu anderen Menschen und besuchten keine Schule, berichtet Telecinco.
Eine besorgte Nachbarin deckte den Fall auf: Sie äußerte gegenüber Jugendamt und Polizei den Verdacht, dass in dem Haus, das offenbar nie jemand verließ und in dem nur ein Mann - ein Deutscher - gemeldet war, auch mehrere Kinder lebten, die nicht zur Schule gingen.
Kurz vor dem Stromausfall
Der Mann und seine Frau, eine US-Amerikanerin mit deutscher Staatsbürgerschaft, wurden am Montag nach mehrtägiger Überwachung festgenommen, kurz bevor Spanien durch einen landesweiten Stromausfall lahmgelegt wurde (der KURIER berichtete).
Der Mann bat die Polizeibeamten, Vertreter des Jugendamtes und eine Übersetzerin, beim Eintreffen im Haus der Familie Abstand zu halten und sich einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Das Ehepaar teilte den Ermittlern mit, dass die Kinder schwer krank wären und sie sie deswegen schützen wollten.
Kinder in Obhut des Jugendamtes
Allerdings: Aus den letzten ärztlichen Gutachten über sie, die 2019 in Deutschland erstellt wurden, geht nicht hervor, dass sie - zumindest zum damaligen Zeitpunkt - an einer Krankheit litten.
"Wir haben das Horrorhaus entdeckt", sagt der Polizist Francisco Javier Lozano. Eines der Kinder habe überrascht mit den Händen den Rasen vor dem Haus berührt - so lange sei es schon nicht mehr draußen gewesen. "Sobald wir sie herausgeholt hatten, begannen alle drei tief durchzuatmen, als wären sie noch nie an der frischen Luft gewesen", zitiert die Zeitung La Nueva España einen Ermittler.
Die Ermittlungen gegen die Eltern laufen. Die Kinder wurden in einem Heim untergebracht.
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