Nach Rassismus-Vorwürfen: Google-KI darf wieder Bilder von Menschen erstellen

Warum die Gemini-KI keine Google-Suche ist
Dass Googles KI keine Bilder von weißen Menschen kreieren kann, sorgte Anfang des Jahres für Aufregung. Nun geht eine verbesserte Version des Chatbots an den Start.

Als im Februar dieses Jahres bekannt wurde, dass Googles KI-basierter Chatbot Gemini Schwierigkeiten damit hat, Bilder von weißen Personen zu erstellen, sah sich das Unternehmen einer Welle von Kritik ausgesetzt. Vor allem im Netz erntete man reichlich Spott. 

Um der Kontroverse entgegenzuwirken, hatte Google daraufhin die Funktion des Chatbots, jegliche menschliche Figuren darzustellen, vorübergehend deaktiviert.

Am Mittwoch kündigte Google nun an, dass diese Funktion für zahlende Nutzer der englischsprachigen Version Gemini Advanced wieder verfügbar gemacht wird. Dies geht aus einem Blogbeitrag des Unternehmens hervor. Gleichzeitig wird die neueste Version des Bildgenerators, Imagen 3, in den Chatbot integriert.

Ausgenommen sind Bilder von berühmten Personen, Minderjährigen und Gewaltdarstellungen

Diese Updates sind Teil einer strategischen Neuausrichtung von Google, das künftig verstärkt auf künstliche Intelligenz setzen will, bisher mit einigen seiner KI-Produkte allerdings hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.

„Mit Imagen 3 haben wir bedeutende Fortschritte erzielt, um den Nutzern eine bessere Erfahrung bei der Erstellung von Personenbildern zu bieten“, erklärte Dave Citron, ein leitender Direktor bei Google, in einem Blogeintrag. Er fügte hinzu, dass der Dienst so konfiguriert sei, dass keine fotorealistischen Darstellungen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Minderjährigen oder gewalttätigen Szenen gezeigt werden.

Google-Chatbot konnte keine Bilder von weißen Menschen kreieren 

Kurz nach dem Start von Gemini im Februar fiel Nutzern auf, dass die Software keine weißen Menschen abbildete. Versuche, historische Persönlichkeiten wie die Gründerväter der USA oder Päpste darzustellen, führten zu Bildern von Personen unterschiedlicher Ethnien.

Diese Erkenntnis zog nicht nur eine Kontroverse nach sich, sondern warf auch Zweifel an Googles Fähigkeit auf, künstliche Intelligenz verantwortungsvoll zu verwalten. Bereits bei der Einführung des Chatbots Bard war das Unternehmen ins Straucheln geraten, als dieser bei einem seiner ersten öffentlichen Auftritte eine falsche Tatsache wiedergab

"Welche neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops kann ich meinem 9-Jährigen erzählen?", wurde der KI-Chatbot damals in einem Promotionsvideo gefragt. Bard antwortete mit drei Aufzählungspunkten, darunter einer, der besagt, dass das Teleskop "die allerersten Bilder eines Planeten außerhalb unseres eigenen Sonnensystems aufgenommen hat" - was faktisch nicht korrekt ist. Das erste Bild eines Exoplaneten wurde im Jahr 2004 vom VLT aufgenommen.

"Nicht jedes von Gemini erstellte Bild wird perfekt sein"

Kritiker nutzten die Probleme mit Gemini als Anlass für scharfe Angriffe. Elon Musk, der Eigentümer des sozialen Netzwerks X, äußerte auf seiner Plattform, Googles KI sei „rassistisch und sexistisch“. Viele Nutzer stimmten seinen Äußerungen zu, während Google versprach, seine Technologie weiter zu verbessern. 

Das Unternehmen wies jedoch darauf hin, dass auch die verbesserte Technologie weiterhin Fehler aufweisen könnte. „Natürlich wird nicht jedes von Gemini erstellte Bild perfekt sein“, schrieb Citron, „aber wir werden das Feedback der Nutzer von Gemini Advanced aufmerksam verfolgen, um uns kontinuierlich zu verbessern.“

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