Frauen auf Musikfestival unter der Dusche gefilmt
Auf der Fusion, einem insbesondere in der linken Szene weithin bekannten und beliebten Musik- und Kunstfestival in Norddeutschland, wurden im vergangenen Jahr Frauen heimlich unter der Dusche gefilmt und die Aufnahmen dann vor etwa zwei Wochen auf einer Porno-Plattform hochgeladen.
Veröffentlicht wurde der Vorfall vom Veranstalter, dem Verein Kulturkosmos Müritz, selbst. "Wir sind erschüttert und fassungslos darüber, dass diese Form von sexualisierter Gewalt an Orten stattfindet, in denen wir Antisexismus und Gewaltfreiheit als Grundkonsens verstehen", schreiben die Veranstalter in ihrer Stellungnahme.
Auf dem Fusion Festival wird Rücksichtnahme auf alle Anwesenden besonders groß geschrieben, es gilt im Unterschied zu klassischen, kommerziellen Musikfestivals ein strenger Verhaltenskodex, um einen "safe space" zu gestalten, in dem sich alle Gäste wohlfühlen können.
Aufnahmen wurden gelöscht
Nach dem aktuellen Stand der Dinge wurden vier Videos veröffentlicht, auf denen die Körper der Gefilmten von der Schulter abwärts zu sehen waren, auch gab es "mehrere Nahaufnahmen von weiblichen Körperteilen", berichtet der Kulturkosmos. Die Videos wurden vermutlich aus einer abgestellten Tasche oder etwas Ähnlichem aufgenommen.
Nachdem sie durch anonyme E-Mails auf die Videos aufmerksam gemacht wurden, erstatteten die Veranstalter umgehend Strafanzeige und veranlassten die Löschung der Videos. Einige Tage sei ein weiteres Video auf derselben Plattform aufgetaucht, das ebenfalls gelöscht wurde.
Für das Fusion Festival 2020 würden nun "mögliche Vorsichts- und Kontrollmaßnahmen" diskutiert, heißt es in der Stellungnahme weiter: "Dieses Verhalten ist nicht hinnehmbar oder gar entschuldbar, deshalb wollen wir uns gemeinsam mit euch dagegen wehren und dafür kämpfen, dass jegliches übergriffige Verhalten erkannt und verbannt wird."
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