Boeing-737-MAX: Weiter Flugverbot in USA, Boeing startet mit Entschädigung

FILE PHOTO: Grounded Boeing 737 MAX aircraft are seen parked at Boeing Field in Seattle
Der US-Luftfahrtkonzern startet Entschädigungsprogramm für Familien der Opfer der Flugzeugabstürze.

In den USA bleibt das Flugverbot für die Boeing 737 MAX bis auf weiteres auch weiterhin bestehen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA erklärte am Montag, es gebe noch keinen Termin für die Aufhebung des Flugverbots in den USA. Andere Länder würden individuell über die Wiederaufnahme des Flugbetriebs für die Boeing 737 MAX entscheiden, hieß es weiter.

"Unsere oberste Priorität ist die Sicherheit", betonte die FAA. Weltweit werde jede Regierung selbst die Entscheidung über die Wiederaufnahme des Flugbetriebs mit dem Flugzeugtyp treffen - und zwar "auf der Basis einer gründlichen Sicherheitsbewertung", erklärte die Behörde weiter.

Für die Boeing 737 MAX gilt seit März ein weltweites Flugverbot. Bei zwei Abstürzen von Maschinen dieses Typs sind in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen.

Der US-Luftfahrtkonzern Boeing startet nun sein Entschädigungsprogramm für Angehörige der Opfer der Flugzeugabstürze in Indonesien und Äthiopien. Die Familien der 346 Menschen, die bei den Unglücken starben, sollen jeweils rund 144.500 Dollar (131.543,01 Euro) erhalten, wie Boeings von US-Staranwalt Ken Feinberg verwalteter Kompensationsfonds am Montag in Washington mitteilte.

Boeing hatte im Juli bekanntgegeben, 100 Millionen Dollar an Finanzhilfe bereitzustellen. Die Hälfte davon soll schon in Kürze an Angehörige der Opfer fließen. Die Familien könnten ihre Ansprüche ab sofort geltend machen und müssten dafür nicht im Gegenzug von Klagen gegen Boeing absehen, versicherte Feinberg.

In vielen Fällen gehen Angehörige der Opfer, die bei den Abstürzen von Boeing-Flugzeugen des Typs 737 Max im Oktober und März ums Leben kamen, vor Gerichten gegen Boeing vor. Der Konzern ist mit Vorwürfen konfrontiert, die Sicherheit der 737 Max vernachlässigt zu haben. Als Hauptursache der Unglücke gilt bisher eine fehlerhafte Software. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.

Feinberg war unter anderem auch schon für Entschädigungen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zuständig. Längerfristig will Boeing mit den bereitgestellten Hilfsmitteln auch von den Abstürzen betroffene Gemeinden unterstützen. Dafür sollen in den Regionen etwa Programme zugunsten von Ausbildung und Entwicklung aufgestellt werden.

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