Österreicherin flieht vor Bränden in Australien: "Jetzt bin ich Klimaflüchtling"

Österreicherin flieht vor Bränden in Australien: "Jetzt bin ich Klimaflüchtling"
Eva Müller erlebt die Brände an der Südküste hautnah. Nun kehrt sie nach 14 Jahren deshalb nach Österreich zurück

Wenn das Feuer kommt, muss man schnell sein. „Ich hatte mein Auto ständig gepackt“, sagt Eva Müller.

Seit 14 Jahren lebt die Körpertherapeutin in Australien, eine Zeit lang auch in New South Wales, wo jetzt die Feuer wüten. Eigentlich, sagt sie, hätte sie gern bleiben wollen: eine Farm kaufen, einen Permakultur-Hof gründen, das war der Plan. Den hat das Feuer jetzt zunichte gemacht. „Es ist kaum mehr Wasser da“, sagt sie, eine Hofgründung wäre kaum machbar. „Irgendwie bin ich jetzt ein Klimaflüchtling. Ich komme nach Österreich zurück.“

Dörfer ausgelöscht

Das, was sich derzeit in Australien abspielt, ist für Beobachter auf der anderen Seite des Erdballs nur schwer vorstellbar. Brände gehören dort dazu wie die wechselnden Jahreszeiten in Europa. Doch Zustände wie jetzt sind weit entfernt von normal: „Die Brandsaison startet normalerweise im Jänner oder Februar, heuer hat es schon im Oktober zu brennen begonnen“, sagt Müller. In New South Wales, wo die Lage am explosivsten ist, hat es seit Februar nicht geregnet. Mittlerweile ist eine Fläche von der Größe Kroatiens abgebrannt, und die Regierung hat Touristen untersagt, sich im Küstengebiet aufzuhalten. „Ganze Dörfer sind dort ausgelöscht, die Bewohner campen am Strand.“

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