Filmreifer Überfall auf Gefangenen-Transporter: 2 Beamte tot

Filmreifer Überfall auf Gefangenen-Transporter: 2 Beamte tot
Vier schwerbewaffnete Gangster griffen einen Transporter an. Bei dem Versuch, einen Gefangenen zu befreien, starben zwei Vollzugsbeamte.

Eine filmreife Befreiungsaktion eines Gefangenen ist für zwei französische Vollzugsbeamte tödlich zu Ende gegangen. Der Vorfall hatte sich an der Autobahn A154 in der Nähe einer Mautstation in der Stadt Val-de-Reuil (Normandie) ereignet.

Gegen 11 Uhr sollen ersten Medienberichten zufolge vier schwerbewaffnete Gangster einen Gefangenen-Transporter überfallen haben. Ihr Ziel soll es gewesen sein, einen Häftling, der unter dem Spitznamen "La Mouche" (die Fliege) bekannt ist, zu befreien. Laut Le Parisien saß dieser wegen versuchten Mordes und Einbruchsdiebstahls ein.

Filmreifer Überfall auf Gefangenen-Transporter: 2 Beamte tot

Angreifer kamen mit Kalaschnikows

Unter Berufung auf eine Polizeiquelle schrieb das Blatt, dass der Häftling "der Kopf eines Rauschgiftnetzes" in Frankreich sei und als äußerst gefährlich gelte. Zum Zeitpunkt des Überfalls sollte der 30-Jährige von einer in eine andere Haftanstalt verlegt werden - von Rouen nach Évreux. Im Transporter, der sich für die Verlegung auf einer geheimen Route befand, soll sich "La Mouche" allein befunden haben - und mehrere Vollzugsbeamte.

"Das sind Menschen, denen das Leben nichts wert ist"

Bei dem Überfall kam es zum Schusswechsel, bei dem zwei Beamte ums Leben gekommen sein sollen. Drei weitere seien schwer verletzt worden, heißt es. Einer der Verletzten schwebte den Angaben zufolge in Lebensgefahr. Ein Polizist hatte zuvor von drei Toten gesprochen.

Die Angreifer, die Polizeiangaben zufolge Kalaschnikows verwendet haben, dürften wohl in zwei Autos mit dem Häftling geflüchtet sein. Eines der Fluchtfahrzeuge wurde inzwischen ausgebrannt aufgefunden. 

Die Autobahn A154 wurde vorübergehend gesperrt. Die Polizei war an der Mautstelle mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz, wie ein AFP-Korrespondent vor Ort berichtete. Justizminister Éric Dupond-Moretti berief nach dem Angriff einen Krisenstab ein. Er kündigte an, "alles" dafür zu tun, um "die Täter dieses abscheulichen Verbrechens" zu finden. "Das sind Menschen, denen das Leben nichts wert ist. Sie werden festgenommen, sie werden verurteilt und sie werden für das Verbrechen, das sie begangen haben, bestraft", sagte der Minister.

Macron: "Ein Schock für uns alle"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte, der Angriff auf den Gefangenentransporter sei "ein Schock für uns alle". Ganz Frankreich stehe an der Seite der Hinterbliebenen, der Verletzten und ihrer Kollegen, schrieb Macron auf X. "Es wird alles getan, um die Täter dieses Verbrechens zu finden", fügte der Präsident hinzu. Sie würden "unerbittlich" verfolgt.

Der französische Innenminister Gérald Darmanin erklärte, er habe "mehrere hundert Polizisten und Gendarmen" mobilisiert. Die Behörden setzten bei der Fahndung nach den Verdächtigen "alle Mittel" ein, "um diese Kriminellen zu finden".

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