Erdbeben: Tausende Vermisste und über 37.500 Tote

Erdbeben: Tausende Vermisste und über 37.500 Tote
Die Hoffnung weitere Verschüttete zu finden, schwindet. Österreichs Soldaten bereiten ihre Rückkehr aus der Türkei vor.

Eine Woche nach dem katastrophalen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet schwinden die Hoffnungen weitere Überlebenden zu finden. Die Zahl der bestätigten Toten stieg inzwischen auf über 37.500, über 80.000 Menschen wurden verletzt. UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths, der am Montag in Aleppo eintraf, rechnet mit bis zu 50.000 Toten.

Alleine in der Türkei gebe es inzwischen 31.643 Todesopfer, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt die Opferzahl in Syrien mindestens 5.900.

Unter den Toten in der Türkei sind auch zwei österreichische Staatsbürger, über als vermisst Geltende hat das Außenministerium keine Informationen. Ein verletzter Österreicher wird derzeit in einem Krankenhaus medizinisch versorgt und von der Botschaft in Ankara bei der Vorbereitung seiner Rückreise in seine Heimat unterstützt, hieß es auf Anfrage der APA.

Hilfsorganisationen beenden Einsatz

Unterdessen beenden internationale Hilfsorganisationen ihren Einsatz im Krisengebiet. Auch die Soldaten des Bundesheeres in der Türkei packen zusammen, der Rückflug soll am Donnerstag erfolgen. Seit vergangenen Dienstag waren 82 Soldatinnen und Soldaten in der schwer betroffenen türkischen Provinz Hatay. Eine Rettung von Menschen werde „aufgrund der fortgeschrittenen Zeit immer unwahrscheinlicher“, sagte Einsatzleiter Bernhard Lindenberg.

Die Stimmung unter den Soldaten „ist gut, wir sind sehr stolz, dass wir neun Menschenleben retten konnten“, berichtete der Oberstleutnant. „Das gibt uns sehr viel Kraft“, sagte Kugelweis, ebenso die „Dankbarkeit der Bevölkerung, die ist riesig. Es ist sehr berührend, wenn durch das Beben obdachlos gewordene Menschen uns umarmen und die Hand schütteln, das entschädigt für sehr viel Belastungen“, berichtete der Soldat.

Festnahmen nach Beben

In der Türkei wurden inzwischen erste Haftbefehle im Zusammenhang mit dem Beben erlassen, die Beschuldigten sollen für Baumängel verantwortlich sein, die den Einsturz der Gebäude begünstigt hätten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf Strafverfolger. Experten kritisierten, dass Bauvorschriften für mehr Schutz vor Beben nicht umgesetzt werden. Die Opposition macht die Regierung für den Pfusch am Bau verantwortlich.

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