Entsetzen in Texas: Polizist erschoss schwarze Frau in Wohnung
In Texas herrscht Entsetzen nach tödlichen Polizeischüssen auf eine junge schwarze Frau. Die 28-jährige Atatiana Jefferson spielte am Abend zuhause in der Stadt Fort Worth mit ihrem achtjährigen Neffen ein Videospiel, als sie Geräusche vor dem Haus hörte und ans Fenster ging. Was sie nicht wusste: Ein Nachbar hatte die Polizei gerufen, weil die Tür zu Jeffersons Haus offen stand. Die zwei anrückenden Polizisten waren es, die sie hörte. Doch als sie ans Fenster ging, gab einer der Polizisten, Aaron Dean, die tödlichen Schüsse auf sie ab. Jefferson starb vor den Augen ihres Neffen.
Der Polizist Aaron Dean wurde am Montag in Fort Worth des Mordes beschuldigt, wie die Behörden mitteilten. In den USA flammt damit erneut die Debatte über weiße Polizeigewalt gegen Schwarze auf. Erst im August hatten Polizisten in Texas einen schwarzen Mann an einem Seil abgeführt, die Bilder erinnerten an die dunkelsten Zeiten der USA.
Die mittlerweile veröffentlichten Körperkamera-Aufnahmen der Polizisten zeigen, wie am Fenster im Inneren des Hauses eine Silhouette erscheint. Danach ist zu hören, wie Dean „Hände hoch, zeig mir deine Hände“ schreit - aber dann sofort schießt.
Der Beamte habe eine „Gefahr“ wahrgenommen, erklärte die Polizei. Die Behörden räumten aber ein, dass Dean sich nicht als Polizist ausgewiesen hatte. Bürgermeisterin Betsy Price zeigte sich entsetzt über den Vorfall und forderte eine unabhängige Untersuchung.
Die Haustür sei offen gewesen, weil Jefferson frische Luft ins Haus lassen wollte, sagte der Anwalt ihrer Familie. Er verurteilte generell eine „brutale“ Polizeikultur in der nahe Dallas gelegenen Stadt. Aber nicht nur in Texas ist das ein Thema. In den vergangenen Jahren haben Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze immer wieder wütende und teilweise gewalttätige Proteste in den USA ausgelöst.
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