Emotionales Wiedersehen mit dem ehemals "einsamsten Elefanten der Welt"

Emotionales Wiedersehen mit dem ehemals "einsamsten Elefanten der Welt"
Elefantenbulle Kaavan wurde im Jahre 2020 in einer spektakulären Mission von "Vier Pfoten" gerettet.

Mit der bisher schwierigsten Rettungsmission in der Geschichte von "Vier Pfoten", der Stiftung für Tierschutz, ging 2020 der Transport des Elefantenbullen Kaavan über die Bühne und sorgte für internationale Medienaufmerksamkeit. In einer spektakulären Aktion rettete das Team aus Veterinärmedizinern unter der Leitung von Amir Khalil den 38-jährigen Elefanten aus einem heruntergekommenen Zoo in Pakistan und brachte ihn in das Cambodia Wildlife Sanctuary in Siem Reap (Kambodscha).

Nun besuchten die ehemaligen Retter – allen voran Khalil – den Elefantenbullen. Begrüßt wurden sie, wie es sich für alte Elefanten-Freunde gehört, mit erhobenem Rüssel. Sehr zur Freude von Khalil, der von diesem emotionalen Wiedersehen gerührt und von der Gedächtnisleistung der Elefanten zum wiederholten Male erstaunt ist. Der Tierarzt erzählt: „Als ich mich ihm näherte, konnte ich gleich sehen, dass es ihm viel besser geht als bei unserem letzten Treffen vor 18 Monaten. Kaavan schaute mir in die Augen, dann hob er plötzlich seinen Rüssel, genau so, als wollte er einen alten Freund begrüßen.“

Die Rettung war einer der denkwürdigsten Momente in Khalils Leben. „Bevor ich heute hierher kam, habe ich mir oft überlegt, wie Kaavan reagieren wird, wenn wir uns wiedersehen und ob er mich wiedererkennen wird“, sagt er.

Kaavan reiste per Flugzeug

Josef Pfabigan, CEO von "Vier Pfoten", ergänzt: „Es ist großartig zu sehen, dass es Kaavan so gut geht. Alle, die dazu beigetragen haben, können stolz darauf sein, ihm dieses Leben ermöglicht zu haben.“ Für andere Tiere in Gefangenschaft muss jedoch noch viel getan werden, meint Pfabigan.

Kaavan kam 1985 als Geschenk aus Sri Lanka nach Pakistan. Von 1990 an lebte er mit seiner Partnerin Saheli zusammen, doch seit ihrem Tod im Jahr 2012 fristete Kaavan ein einsames Dasein als letzter asiatischer Elefant in Gefangenschaft in Pakistan. Im Mai 2020 entschied der Oberste Gerichtshof von Islamabad, dass alle im Zoo von Islamabad lebenden Tiere in Tierschutzzentren umgesiedelt werden müssen. Dies führte in Folge zur Rettung von Kaavan und 38 weiteren Tieren, die "Vier Pfoten" in artgerechte neue Heimatorte vermittelte.

Um Kaavans Transfer vorzubereiten, musste das "Vier Pfoten"-Team mit ihm das sichere und stressfreie Ein- und Aussteigen in und aus der Transportkiste über mehrere Wochen üben. Khalil wandte auch kreative Methoden an, um Kaavan zu beruhigen, indem er dem Elefanten ein Ständchen vorsang. Weltweit wurde bisher nur eine Handvoll erwachsener Elefanten per Flugzeug umgesiedelt, für "Vier Pfoten" war es der erste Elefanten-Flugtransfer.

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