Ein Name für die MonArchie

Ein Name für die MonArchie
Gestatten, Master Archie Harrison: Was hinter der überraschenden Wahl für den jüngsten Windsor-Spross steckt.

Baby Sussex ist Geschichte: Ab sofort hört Meghan und Harrys Söhnchen auf die Namen Archie Harrison. Eine Wahl, so überraschend, dass sie einer wettenden Britin 18.000 Pfund bescherte: Als eine der wenigen hatte sie auf Archie getippt und nicht wie die meisten ihrer Landsleute auf die royalen Dauerbrenner Arthur, Albert oder James.

Archie scheint die Briten einmal mehr zu spalten. Selbst für den Thronfolge-Siebten sei der Name nicht standesgemäß, lästerten die einen, andere schwärmten von einer "Frischzellenkur für die Monarchie". Bis dato findet sich im royalen Stammbaum weder Archie noch Harrison, das Bürgertum hingegen setzt schon länger auf den süßen Zweisilber: Seit 2003 hält sich Archie in den Top 50 der beliebtesten Bubennamen in England und Wales, 2017 rangierte er auf Platz 18.

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Archie Harrison lernt seine "Urli", Queen Elizabeth, kennen

Harrys kühner Sohn

Dabei wäre die Bedeutung eines Königs durchaus würdig: Archie ist ein Diminutiv von Archibald, was sich vom althochdeutschen Erkenbald ableitet und „echt“ sowie „kühn“ heißt. Harrison steht schlicht für „Harrys Sohn“ (damit ja niemand auf böse Gedanken kommt, spöttelten manche in Anspielung auf die ewigen Vaterschaftsgerüchte um Prinz Charles).

Übrigens: In Österreich wurde laut Statistik Austria seit 1984 nur ein Archibald und kein einziger Archie geboren. Man darf aber davon ausgehen, dass demnächst ganze Heerscharen an Archies und Harrisons die Kindergärten dieser Welt erobern – so war das auch nach den Geburten von George, Charlotte und Louis.

Anders als seine Cousine und Cousins, die Prinzessin bzw. Prinz von Cambridge genannt werden, bleibt Archie titellos. Zwar stünde ihm „Earl of Dumbarton“ zu, seine Eltern entschieden sich aber für Mountbatten-Windsor, wohl um ihm ein möglichst privates Leben zu ermöglichen. Der offizielle Familienname für Nachkommen der Queen und des Duke of Edinburgh existiert seit 1960: Nach seiner Hochzeit mit Elizabeth bestand Prinz Philip darauf, die anglisierte Form seines Familiennamens (Battenberg) vor den Namen des Herrscherhauses (Windsor) zu stellen, damit seine Kinder so heißen wie er. Statt mit „His Royal Highness“ wird Little Archie mit „Master“ angesprochen, teilte der Palast mit, eine vornehme Anrede für Buben der englischen Oberschicht.

Mögliche Inspirationsquellen

Seither rätseln Royal-Fans im Netz, wer bzw. was die Eltern inspiriert haben könnte. Ist es Archie Leach, Hauptfigur im Komödienklassiker „Ein Fisch namens Wanda“? Eine Huldigung der Monarchie? Der rothaarige Namensgeber der „Archie Comics“? Oder doch der gleichnamige Meteorit, der 1932 über dem US-Bundesstaat Missouri nieder ging?

Unwahrscheinlich, selbst für ein modernes Paar. Schon eher steckt dahinter eine Hommage an Lady Di, deren Urahn Archibald Campbell im 17. Jahrhundert ein bedeutender Führer der Protestanten war.

Und was sagt die Queen, Elizabeth Alexandra Mary? Mode-Namen ihrer Nachkommenschaft können sie nicht mehr erschüttern, man denke an ihre Enkelin Zara oder die beiden Urenkelinnen Isla und Savannah. Überhaupt beweisen die Royals in der Causa Namen Flexibilität: Harry heißt eigentlich Henry, Meghans erster Vorname ist Rachel. Archie ist also keinesfalls in Stein gemeißelt.

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