Deutschland: Rassismus-Debatte um Kakao mit Schuss

Deutschland: Rassismus-Debatte um Kakao mit Schuss
Eine Debatte rund um das Getränk "Lumumba" ist entbrannt. Es geht um Freiheitskämpfer und tote Tanten.

Heiße Schokolade mit Schlagobers, Vanillezucker und einem "Schuss" Rum - das ist das Rezept für Lumumba, einem Getränk, das derzeit an vielen Punschständen verkauft wird und jedes Jahr auf Österreichs Skihütten sehr beliebt ist. In Deutschland ist nun aber eine Debatte um das Heißgetränk entbrannt, der Grund ist sein Name. Der geht nämlich auf Patrice Lumumba zurück. 

Er war ein kongolesischer Freiheitskämpfer und Premierminister der Demokratischen Republik Kongo und einer derjenigen Politiker, die das Land aus der belgischen Kolonialherrschaft führten. 1961 wurde Lumumba von einem Erschießungskommando im Beisein belgischer Offiziere erschossen - und genau darum geht es jetzt in der Debatte. 

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Deutschland: Rassismus-Debatte um Kakao mit Schuss

Die Historikerin und ehemalige Grünen-Funktionärin in Sachsen, Annalena Schmidt, teilte auf der Plattform X, vormals Twitter, ein Posting, in dem sie die Bezeichnung des Getränks als rassistisch beschrieb. Der heiße Kakao mit "Schuss" gehe eben auf die Erschießung des Freiheitskämpfers zurück. Ob der Name wirklich so entstanden ist, ist unklar, aber schon in den 1960er Jahren wurde das Getränk so genannt - die Vermutung liegt daher nahe. 

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Schmidts Tweet wurde tausendfach kommentiert. Die Meinungen sind zweigeteilt. Laut einem Bericht der BILD-Zeitung ist die Historikerin deshalb unzählige Male bedroht worden.  

Neuer Name: Tote Tante

Freuen kann sie sich aber, weil viele Punschstandbesitzer in Deutschland bereits reagierten und das Getränk umbenannten. In Norddeutschland hat der Weihnachtsmarkt-Klassiker nämlich einen anderen Namen: Tote Tante. Diese Bezeichnung stammt von der Insel Föhr, wo die Asche einer in Amerika gestorbenen Tante in einer Kakaokiste zurück auf die Insel gebracht worden sein soll.  Makaber ist der Name des Getränks also so oder so. Ob auch österreichische Christkindlmärkte bereits auf den Rassismusvorwurf reagiert haben, ist noch unklar. 

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