Demo vor Kapitol: US-Nationalgarde in Alarmbereitschaft

Demo vor Kapitol: US-Nationalgarde in Alarmbereitschaft
Laut Polizei gibt es Hinweise auf mögliche Bedrohungen rund um die Demo am Samstag, bei der hunderte teils rechtsradikale Teilnehmer erwartet werden.

Die für Samstag geplante Demonstration für festgenommene Beteiligte am Sturm auf das Kapitol hat das US-Verteidigungsministerium die Nationalgarde in Alarmbereitschaft versetzt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ordnete am Freitag an, dass 100 Nationalgardisten zur Unterstützung der Polizei beim Schutz des Sitzes des Kongresses bereitstehen sollten. Die Kapitol-Polizei hatte das Verteidigungsministerium um die Hilfe gebeten.

Der Chef der Kapitolpolizei, Tom Manger, sagte am Freitag, es gebe Hinweise auf mögliche Bedrohungen rund um die Demo. Ob diese glaubhaft seien, sei schwer zu sagen, aber auch vor der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols Anfang Jänner habe es ähnliches Online-Gerede gegeben. "Also gehen wir kein Risiko ein."

Demo vor Kapitol: US-Nationalgarde in Alarmbereitschaft

Das Kapitol in Washington

Alle Hinweise würden ernstgenommen, sagte Manger. Die Polizei habe sich auf verschiedenste Szenarien vorbereitet und sichergestellt, dass ausreichend Einsatzkräfte und Ausrüstung vorhanden seien. Möglich seien auch Zusammenstöße mit Gegendemonstranten. Man tue aber alles, um das zu vermeiden.

Gerechtigkeit für J6

Bei der für Samstag geplanten Kundgebung unter dem Motto "Gerechtigkeit für J6" soll für die inhaftierten Angreifer vom 6. Jänner demonstriert werden. Es werden Hunderte, teils rechtsradikale Demonstranten erwartet. In Washington waren Anfang Jänner Proteste von Anhängern des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump gegen Joe Bidens Wahlsieg mit einem beispiellosen Sturm auf das Parlament eskaliert.

Scharenweise durchbrachen Trump-Unterstützer damals Polizeiabsperrungen und drangen in das Kapitol ein, während die Senatoren und Abgeordneten gerade dabei waren, Bidens Sieg vom November formell zu bestätigen. Die Sitzungssäle mussten evakuiert werden. Bei dem Angriff starben fünf Menschen. Mehr als 500 Personen sind im Zusammenhang mit der Erstürmung des Kapitols angeklagt.

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