Dänische Nerzkrise: Kadaver werden ausgegraben und verbrannt

Dänische Nerzkrise: Kadaver werden ausgegraben und verbrannt
Fast 17 Millionen Nerze wurden in Dänemark gekeult und vergraben. Jetzt bedrohen die Kadaver das Trinkwasser. Im Mai werden sie verbrannt.

Die dänische Regierung hat sich eine politische Mehrheit für einen Plan gesichert, die Kadaver von fast 17 Millionen Nerzen wieder auszugraben und zu verbrennen. Am Montag sollte außerdem ein Gesetz verabschiedet werden, dass die Zucht von Nerzen in Dänemark bis zum 31. Dezember 2021 verbietet.

Dänische Nerzkrise: Kadaver werden ausgegraben und verbrannt

Nerzzucht


Nachdem festgestellt wurde, dass sich eine mutierte Form des Coronavirus bei Nerzen auf den Menschen übertrug, wurden seit November in Dänemark fast 17 Millionen Nerze getötet. Mehr als vier Millionen Kadaver wurden auf Militärgelände vergraben, was zu Befürchtungen führte, dass das Trinkwasser oder Badegewässer kontaminiert werden könnten.

 
Laut der Einigung sollen die Kadaver nach sechs Monaten wieder ausgegraben werden, wenn sie kein Infektionsrisiko mehr darstellen, und verbrannt werden. So werde vermieden, dass die Nerze als gefährlicher klinischer Risikoabfall behandelt werden müssten. Die Arbeiten sollten im Mai beginnen und die Entsorgung bis Juli abgeschlossen sein.


Beim Verwesungsprozess wurde so viel Phosphor und Stickstoff abgesondert, dass die Kadaver  durch die sich in ihren Körpern ausdehnenden Gase wieder aus der Erde  an die Oberfläche gelangten. Nun besteht die Gefahr, dass das Trinkwasser oder Badegewässer verunreinigt werden könnten. Deshalb sollen die Tiere nun ausgegraben und verbrannt werden.

Regierungskrise

Regierungschefin Mette Frederiksen hatte am 4. November angekündigt, dass alle Nerze in Dänemark getötet werden sollen, weil das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Besonders eine mutierte Virusvariante war vom dänischen Gesundheitsinstitut SSI als besorgniserregend eingestuft worden, weil diese nach Angaben des Instituts mögliche Auswirkungen auf künftige Corona-Impfstoffe haben könnte.

Dänische Nerzkrise: Kadaver werden ausgegraben und verbrannt

Mette Frederiksen

Die Massenkeulung der etwa 17 Millionen Pelztiere hat in Dänemark zu einer  Regierungskrise  geführt, unter anderem, weil für die Keulung der Tiere die rechtliche Grundlage gefehlt hatte.

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