Corona-Lockdown im australischen Victoria nach Monaten aufgehoben
Der Bundesstaat Victoria im Südosten Australiens hat nach mehreren Monaten seinen Corona-Lockdown aufgehoben. Seit Mittwoch dürfen Geschäfte, Bars, Cafes und Restaurants wieder öffnen. Die strengen Auflagen galten seit Anfang August. Auch dürfen die Bürger wieder ohne größere Auflagen ihre Häuser verlassen.
Das gilt für die rund 4,9 Millionen Bürger der Hauptstadt Melbourne zunächst jedoch nur eingeschränkt: Sie dürfen sich nun in einem Umkreis von 25 Kilometern um ihr Zuhause bewegen - diese Beschränkung soll erst am 8. November aufgehoben werden. Zuvor waren es nur fünf Kilometer.
Die Ausgangsbeschränkung für die Menschen in Melbourne zählte zu den weltweit am längsten dauernden: Sie war bereits Anfang Juli eingeführt worden und galt damit 112 Tage. Damals waren fast 200 Neuinfektionen pro Tag registriert worden. Die Zahl stieg dann im August auf 700, bevor im Bundesstaat der Notstand ausgerufen wurde.
Die Zentralregierung in Canberra hatte die extrem strengen Regeln, unter anderem ein zwei Monate geltendes nächtliches Ausgangsverbot, scharf kritisiert. Erst Ende vergangener Woche hatten Hunderte Menschen in Melbourne gegen die Einschränkungen protestiert. Dabei kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.
Am Mittwoch wurde in einigen Bars gefeiert, wobei die Sekunden bis Mitternacht wie zu Silvester heruntergezählt wurden. Dann durften bis zu 20 Kunden durch die Türen strömen - begrüßt von Jubel und Konfetti.
In Australien leben rund 25 Millionen Menschen. Seit Beginn der Pandemie wurden etwas mehr als 27.500 Corona-Fälle registriert - und damit deutlich weniger als in vielen anderen Industrieländern. Am Mittwoch wurden in Victoria zwei neue Corona-Fälle gezählt, in New South Wales, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat, einer. 907 mit dem Virus infizierte Menschen starben, davon 819 in Victoria.
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