Corona-Ausgangssperre: Wie Bürger Sri Lankas den Opfern der Osteranschläge gedenken
Die Corona-Pandemie macht es derzeit vielen trauernden Menschen schwer, sich zu verabschieden oder vor Ort Anteilnahme zu zeigen. Auch die Menschen in Sri Lanka, die den Opfern der islamistischen Anschlägen vor einem Jahr, gedenken wollten, konnte das nicht tun. Zur Bekämpfung der weiteren Verbreitung von COVID-19 gelten wurden im Land Ausgangssperren verhängt.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche in dem südasiatischen Inselstaat, Kardinal Malcolm Ranjith, rief die Gläubigen in einer Fernsehansprache am Dienstag auf, ein Licht anzuzünden und zu Hause zu beten. Viele Menschen taten dies auch via Social Media.
Am Ostersonntag im April 2019 hatten neun Selbstmordattentäter Anschläge unter anderem auf drei christliche Kirchen und drei Luxushotels verübt. Dabei kamen mehr als 250 Menschen ums Leben. Die Attentäter gehörten nach Angaben der Regierung einer einheimischen Islamistengruppe an. Der IS reklamierte die Anschläge für sich. Nach den Anschlägen war es zu Unruhen gekommen. Einige Muslime äußerten Sorge über mögliche Vergeltungstaten.
Hintermänner noch nicht gefunden
Kardinal Ranjith kritisierte am Dienstag auch, dass die Regierung die verantwortlichen Hintermänner noch nicht finden konnte. Nach Behördenangaben befinden sich zurzeit mehr als 200 Menschen im Zusammenhang mit der Planung und Ausführung der Anschläge in Untersuchungshaft.
Indische Geheimdienste hatten Sri Lanka über Anschlagspläne der Islamistengruppe gewarnt. Ranjith forderte, dass die damals Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen müssten, die trotzdem nicht gehandelt hätten.
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