Empörung: Amazon verkaufte Christbaumschmuck mit Auschwitz-Motiven

Empörung: Amazon verkaufte Christbaumschmuck mit Auschwitz-Motiven
Amazon stoppt Verkauf von Weihnachtssternen und Christbaumkugeln mit KZ-Motiven.

Der Todesstreifen von Auschwitz als Motiv auf einem Weihnachtsstern, an einem Christbaum hängend – Produkte dieser Art wurden bis Sonntag bei Amazon vertrieben.

Das staatliche Museum Auschwitz in Polen protestierte via twitter, worauf der globale Onlineversandhändler reagierte und entsprechenden Weihnachtsschmuck, Mousepads, und Bierdeckel eines Verkäufers aus China aus seinem Sortiment entfernte.

„Das ist ein Skandal“ meint Pressesprecherin des Museums, Dorota Kuczynska, auf Anfrage. „Wir haben bereits die Rechtsabteilung benachrichtigt.“

Kommerzialisierung von KZ-Bildern

In letzter Zeit würde die Gedenkstätte öfters Hinweise auf unethische Kommerzialisierung von Bildern des KZ über die Sozialen Medien hingewiesen. Diese waren es auch, die auf den empörenden Christbaumschmuck hinwiesen.

In dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im von Deutschland besetzten Polen starben von 1940 bis 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen, davon waren die meisten Juden. Auschwitz war das größte Lager und Instrument der Nationalsozialisten bei der Vernichtung der Juden, die Bilder des Tors von Auschwitz, der Todesstreifen, die Todesmauer haben heute einen ikonenhaften Charakter. Gleichzeitig ist das Gelände heute UNESCO-Weltkulturerbe und ein „Touristenmagnet“.

Empörung: Amazon verkaufte Christbaumschmuck mit Auschwitz-Motiven

Mit mehr als 2,1 Millionen Besuchern wurde im vergangenen Jahr ein Rekord erreicht, der seine mediale Verbreitung fand.

Chinesischer Verkäufer

Vielleicht ist dies der Grund warum man im fernen Quanzhou, gelegen in Südost-China, auf die Idee mit dem Vertrieb von „Christmas Ornaments“ mit Auschwitz-Motiven kam.

Denn der Verkäufer „eddiwei shop“ hat dort seine Geschäftsadresse und seine zweifelhafen Produkte werden noch bei „Whish-shopping“  gelistet (Stand Montag) und scheinen ein Verkaufsschlager zu sein. „Fast weg!“ steht bei dem Christbaumschmuck mit dem Eisenbahntor von Auschwitz.

Das chinesische Unternehmen bietet sonst Motive globaler touristischer Ikonen wie die Golden Gate Bridge auf verschiedenen Schmuck und Gebrauchsgegenständen an.

Amazons Konsquenzen

Zumindest Amazon verfügt eigentlich über eine ethische Linie, was den Vertrieb seiner Produkte  betrifft. „Alle Verkäufer müssen unsere Verkaufsrichtlinien beachten und diese, die dies nicht tun, werden zur Verantwortung gezogen, bis hin zur Löschung ihres Benutzerkontos“, so ein Sprecher von Amazon gegenüber CNN  zum Christbaumschmuck befragt.

Auf der Webseite des US-Unternehmens stehen unter „anstößiges und umstrittenes Material“ auch „Produkte im Zusammenhang mit menschlichen Tragödien und Naturkatastrophen“ auf dem Index.

 

Seit wann der umstrittene Christbaumschmuck im Angebot war, ist unklar, der Konzern nicht als sehr auskunftsfreudig. So bekam die New York Times keine Informationen, wie lange der zweifelhafte Christbaumschmuck schon im Angebot war.

Der Onlinehändler war dieses Jahr in Deutschland bereits wegen des Handels mit Neonazi-Devotionalien in den Schlagzeilen.

Gegenüber der aktuellen New York Times erklärte der ehemalige Amazon-Mitarbeiter Chris McCabe, dass Algorithmen das Angebot durchsuchten und mögliche Verstöße meldeten – über den Verbleib entschieden jedoch „menschliche Wesen“. Das große Angebot mache es jedoch unmöglich alles zu kontrollieren bevor es auf der Webseite angezeigt werde.

"Black Friday"

Vor allem der „Black Friday“ -  habe die Mitarbeiter stark belastet. Der vierte Freitag im November, der mit seinen Rabatten zu Masseneinkäufen einlädt, gilt traditionell in den USA und mittlerweile auch in Europa, als Auftakt der Weihnachtseinkäufe.

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