Carbonara-Verstimmung zwischen New York und Rom

Pasta Carbonara with parmesan
Die "New York Times" empört Italien mit Carbonara-Rezept mit Paradeissauce. Kritische Reaktionen zu "Smoky Tomato Carbonara": "Verfälschung der italienischen Gastronomie"

Ein von der "New York Times" veröffentlichtes Rezept zur Herstellung des typisch römischen Gerichts "Spaghetti alla carbonara" hat in Italien eine Welle der Empörung ausgelöst. Scharfe Kritik hagelte aus Italien wegen des Rezepts "Smoky Tomato Carbonara", in dem das Eigelb mit Paradeisersoße vermischt wird.

Italienische Gourmets bemängelten, dass in dem von der US-Zeitung veröffentlichten Rezept nicht "Guanciale", der beste Speck aus der Backe oder dem Nacken des Schweins geschnitten verwendet wird, sondern gewöhnlicher "Bacon". Die Carbonara der New York Times sei nur eine "schlechte Karikatur" von Roms Symbolgericht, kritisierte der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti. "Carbonara mit Paradeisersoße ist nur die Spitze des Eisbergs bei der Verfälschung der italienischen Gastronomie im Ausland", protestierte der Landwirtschaftsverband.

Bis zur Politik

Der Fall beschäftigt auch die italienische Politik. "Das schauderhafte Rezept der New York Times ist ein Affront für ganz Italien. Absehen von der kulinarischen Ignoranz der amerikanischen Gastronomen, ist dieses Rezept ein Affront für all jene, die die italienische Küche lieben", betonte die Parlamentarierin der Rechtspartei "Fratelli d ́Italai" (Brüder Italien) Maria Cristina Caretta.

Ebenso wenig wie Pizza, Pasta und Saltimbocca sind "Spaghetti alla carbonara" aus der römischen Küche nicht wegzudenken. Über die Entstehung des Gerichts gibt es verschiedene Legenden. Am meisten verbreitet ist die Variante, dass die Köhler in der Gegend um Rom nur gut haltbare Lebensmittel auf ihren Exkursionen mitnehmen konnten, etwa Pasta, Eier und gereiften Schafkäse. Der Beruf des Köhlers (carbonaio) verhalf der Carbonara dann auch zu ihrem Namen.

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