Ein Drehbuch also, dass man nicht erfinden muss. So seien etwa unter den ersten vier Feuerwehrleuten zwei gewesen, „die noch nie ein Feuer gesehen hatten“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Gedreht wird in der gotischen Kathedrale Saint Etienne in Bourges, die mit ihren Strebewerken fast noch zerbrechlicher wirkt wie Notre-Dame de Paris und seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Saint Etienne ist beinahe ein Eins-zu-Eins-Abbild von Notre-Dame.
Als an diesem Montag um 18:20 Uhr ein erster Feueralarm ausgelöst wurde, konnte kein Brandherd gefunden werden. Kurz zuvor hatten die Gerüstbauer die Baustelle auf dem Dach verlassen. Um 18:43 Uhr wurde das Feuer auf dem Dachboden entdeckt. In der Kirche fand gerade eine Messe statt.
Innerhalb einer Stunde stand der Dachstuhl in Flammen und um 19:56 Uhr stürzte der Vierungsturm ein. Dieses Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert riss ein riesiges Loch in den Dachstuhl.
Zu diesem Zeitpunkt standen 600 Feuerwehrleute im Einsatz. Vier Stunden lang kämpften die Mannschaften im Inneren des Kirchenschiffes unter Lebensgefahr, denn es war nicht klar, ob das Mauerwerk Hitze und Wasser standhalten würde.
Der Einsatz von Löschhubschraubern kam nicht in Frage, er hätte das Wahrzeichen von Paris zum Einsturz gebracht.
In dieser denkwürdigen Nacht versammelten sich Hunderte Gläubige, um zu beten und zu singen. Genau um diese Bilder geht es nun Annaud. Er sucht Amateurvideos und verspricht, dass dafür bezahlt werde, wenn er sie in den Film schneidet. Das Material könne auf der Webseite www.notredamebrule.com eingereicht werden. Auch die Dombaumeister suchen Fotos, auf deren Basis mittels 3-D-Programmen der Wiederaufbau detailgetreu umgesetzt werden soll.
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