Boris Johnson: Buhrufe am Flug nach London
Der britische Ex-Premier und mögliche erneute Kandidat Boris Johnson ist Berichten zufolge mit einem Linienflieger in London gelandet.
Mit seiner Frau Carrie Johnson und seinen Kindern war der 58-Jährige in der Dominikanischen Republik am Freitag in ein Flugzeug gen Heimat gestiegen, wie ein Sky-News-Reporter vor Ort beobachtete. Der Korrespondent berichtete von "gemischten Reaktionen" - so sollen von Mitreisenden einige Buhrufe gekommen sein.
Am Samstagmorgen landete die British-Airways-Maschine dann am Londoner Flughafen Gatwick. Der britische Ex-Premier steht nach Angaben eines Parteikollegen in den Startlöchern für eine erneute Kandidatur um das Amt an der Regierungsspitze.
Johnson habe gesagt, er "sei bereit" und wolle antreten, sagte der konservative Abgeordnete James Duddridge am Freitagabend im Sky-News-Interview. Zuvor hatten bereits mehrere Medien übereinstimmend berichtet, Johnson habe Interesse an einer Kandidatur. Mehrere Kabinettsmitglieder sprachen sich bereits für eine Rückkehr des Skandalpolitikers aus.
Johnson war im Juli nach enormem Druck im Zuge einer Affäre um Partys am Regierungssitz während des Corona-Lockdowns zurückgetreten. Der Zeitpunkt von Johnsons Fernreise hatte Kritik ausgelöst, da im Unterhaus Sitzungswochen sind und Johnson weiterhin regulärer Abgeordneter ist.
Rishi Sunak mit 100 Unterstützern
Der britische Ex-Finanzminister Rishi Sunak hat währenddessen die notwendigen 100 Unterstützer beisammen, um für die Nachfolge von Liz Truss zu kandidieren. Sunak hat seine Kandidatur noch nicht offiziell erklärt. Er würde Parteivorsitzender und Premierminister werden, falls seine Kontrahenten nicht je 100 Unterstützer haben. Unterhauschefin Penny Mordaunt hat ihre Kandidatur schon erklärt, der im September abgetretene Ex-Premier Boris Johnson könnte folgen.
"Es ist mir eine Ehre, der 100. Tory-Abgeordnete zu sein, der '#Ready4Rishi' (Bereit für Rishi) unterstützt", schrieb der konservative Abgeordnete Tobias Ellwood am Freitagabend auf Twitter. Andere Abgeordnete bestätigten, dass Sunak die Mindestanzahl an Unterstützern erreicht habe.
Bis Montag sollen die Kandidaten feststehen. Höchstens drei können antreten, denn jeder Kandidat braucht mindestens hundert Unterstützer aus dem 357 konservative Abgeordnete zählenden Parlament. Danach müssen sich die Abgeordneten entweder auf zwei Kandidaten einigen, über die die Parteimitglieder bis kommenden Freitag abstimmen oder sie bestimmen direkt einen Kandidaten, der in die Downing Street einzieht.
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