Hohn im Netz: Dieser Salatkopf hat Liz Truss besiegt

Hohn im Netz: Dieser Salatkopf hat Liz Truss besiegt
Der schnelle Rücktritt der Kurzzeit-Premierministerin sorgt für humorvolle bis spottende Reaktionen.

Mit Hohn und Humor reagierte das Internet auf den Rücktritt der britischen Regierungschefin Liz Truss (Tories). Mit höchstens 55 Tagen im Amt hat sie den bisherigen Negativ-Rekordhalter George Canning um Welten unterboten. Dieser starb am 8. August 1827 nach 119 Tagen im Amt - an Tuberkulose.

Fakt ist: Truss hat nicht nur ihr Amt, sondern auch einen Wettbewerb gegen einen Salatkopf verloren. Das Krawallblatt Daily Star kürte den Salat am Donnerstagnachmittag zum Sieger des hauseigenen Contests, den die britische Boulevardzeitung am vergangenen Freitag ausgerufen hatte.

In ihrer damaligen Ausgabe stellte die Redaktion angesichts der enorm unter Druck geratenen Regierungschefin die Frage: "Kann Liz Truss länger halten als dieser Salat?" Zeitgleich startete der Daily Star auf Youtube eine Live-Übertragung, auf der ein Foto der Premierministerin neben einem Salatkopf mit aufgeklebten Augen zu sehen war. Das Magazin Economist hatte Truss zuvor unterstellt, die Haltbarkeitsdauer eines Salats zu haben.

Am Donnerstag war in der Live-Übertragung ein noch relativ frisch aussehender Salat neben zwei Union-Jack-Fahnen und einer Flasche Sekt zu sehen - Truss hingegen nicht mehr. "Der Salat wird um 18 Uhr eine Rede an die Nation halten", war unter der Übertragung zu lesen.

Weitere Reaktionen zum Match Truss vs. Lettuce (zu Deutsch: Salat, Anm. der Red.):

Nachfolge: Kater Larry oder Vorgänger Johnson?

Doch das war noch nicht alles: Auch der Twitter-Account von Larry, dem in der Downing Street wohnhaften Kater, belustigte sich über das kurze Truss-Gastspiel. "Der König hat mich gebeten, Premierminister zu werden, weil dieser Unsinn lange genug andauert", twitterte Larry.

In den Geschichtsbüchern hat Truss, wie auch Twitter-Nutzer anmerkten, jedenfalls keine großen Spuren hinterlassen:

Selbstironie bewies Anthony Scaramucci, ehemaliger Kommunikationsberater des Ex-US-Präsidenten Donald Trump. Nach nur zehn Tagen hatte Trump Scaramucci wieder vor die Tür gesetzt. Scaramucci meint: Truss sei immerhin 4.1 Scaramuccis lang im Amt gewesen.

Der wohl größte Hohn für Truss: Laut britischen Medien soll auch Ex-Premier Boris Johnson eine erneute Kandidatur für den Posten planen. Johnson glaube, eine Kandidatur sei im "nationalen Interesse", hieß es in der Times. Johnson, der nach der "Partygate"-Affäre und vielen weiteren Skandalen Anfang Juli zum Rücktritt gezwungen wurde, hat noch immer in Teilen der Partei eine loyale Unterstützerbasis. In Umfragen unter Parteimitgliedern schnitt Johnson zuletzt wieder gut ab.

Seinen Arbeitsplatz vorzeitig verlassen hat zuletzt auch Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo.

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