Bereits mehr als 600.000 Coronavirus-Infizierte weltweit

Bereits mehr als 600.000 Coronavirus-Infizierte weltweit
Spanien vorläufiger Samstag-Hotspot bei Toten. Mehr als 20.000 Todesopfer in Europa. Weiter starke Ausbreitung des Virus in USA.

Die Anzahl der weltweit nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten hat am Samstag die Marke von 600.000 überstiegen. Samstagnachmittag (MEZ) waren es nach Information der Johns Hopkins University schon mehr als 618.000 positive Fälle, wobei die Pandemie demnach bisher insgesamt mehr als 28.800 Todesopfer gefordert hat. Als neues Epizentrum der Krise hat dabei die USA die Führungsposition inne.

In den Vereinigten Staaten war am Freitag ein Anstieg der Fallzahlen um 18.000 vermeldet worden, womit die 100.000er-Grenze überschritten wurde. Bereits mehr als jeder sechste der weltweit positiven Fälle kommt aus den USA. In der Zahl der Todesopfer liegen die USA mit klar mehr als 2.000 Personen an fünfter Stelle. Italien, Spanien, China und der Iran betrauerten - zumindest vorerst - noch mehr Corona-Tote.

Nachdem Italien mit 919 Toten alleine am Freitag einen traurigen Rekord aufgestellt hatte und Samstag-Zahlen für Österreichs Nachbarland vorerst ausständig waren, vermeldete Spanien mit 832 Verstorbenen in einem 24-Stunden-Zeitraum einen Höchstwert für das iberische Land. Wie schon in Italien hilft nun auch in Spanien das Militär beim Transport der zahlreichen Leichen. Grundsätzlich sei man aber optimistisch, den Höhepunkt der Krise bald überschritten zu haben.

Italienische Regierungskreise vermeldeten indes eine Verlängerung der Ausgangssperre und des Produktionsstopps um zwei Wochen bis zum 18. April zu prüfen. Bei insgesamt etwa 87.000 Infizierten und knapp 9.200 Toten war noch keine Trendwende zu erkennen. Dazu passend warnte EU-Katastrophenschutz-Kommissar Janez Lenarcic aus Slowenien vor einer Lockerung der Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus aus wirtschaftlichen Erwägungen.

Auch in Deutschland steigt die Zahl der Infizierten rasant. Nach verschiedenen Angaben renommierter Institute lag die Infizierten-Zahl knapp unter oder über 50.000. Die Zahl der Toten näherte sich der 400er-Marke, mittlerweile ist jedes Bundesland betroffen. Trotz der eigenen Misere flogen die Deutschen über eine Luftbrücke per Bundeswehr sechs Intensiv-Patienten aus Italien zur Behandlung nach Nordrhein-Westfalen. Italiens Zivilschutz hatte um Hilfe gebeten.

Als weltweit siebentes Land hat am Samstag Großbritannien die Marke von 1.000 Todesopfern überschritten. Mehr als 17.000 Infizierte zählt das Land von Premierminister Boris Johnson, der am Freitag ebenso positiv getestet worden war wie Gesundheitsminister Matt Hancock. Auch Thronfolger Prinz Charles hatte sich mit Sars-CoV-2 infiziert. Nicht zuletzt wegen des Anstiegs in Großbritannien ist die Gesamtzahl der Todesopfer in Europa auf mehr als 20.000 gestiegen.

Mit mehr als dem Doppelten der Fallzahlen wie die Briten ist aktuell der Iran konfrontiert. Hier stieg die Anzahl der Todesopfer auf mehr als 2.500 sowie die Infektionsfälle über die Marke von 35.400. Hingegen wurde in China, früheres Epizentrum der Krise, die Isolation in Wuhan beendet. Die Millionen-Metropole, Hauptstadt der Provinz Hubei, gilt als Ausgangspunkt der Ausbreitung des Coronavirus. Die Einreise ist wieder erlaubt, die Ausreise bis vorerst 8. April noch nicht.

Schärfere Maßnahmen in der Corona-Bekämpfung wurden in Russland beschlossen. In Moskau sind seit Samstag alle Einkaufszentren, Restaurants und größeren Parks für mindestens eine Woche geschlossen. Das gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Noch gab es mit 1.264 vergleichsweise wenig positive Fälle in Russland. In Mexiko rief Präsident Andres Manuel Lopez Obrador nach längerem Zögern dazu auf, soziale Kontakte möglichst zu vermeiden.

Von der EU-Kommission verlautete mittlerweile, dass an einer gemeinsamen Exit-Strategie aller EU-Staaten zur schrittweisen Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen gearbeitet würde. Laut Kommissionschefin Ursula von der Leyen folge man in diesem Zusammenhang der Ratschläge von Medizinern und Wirtschaftsfachleuten. Noch sei man in der Feuerlösch-Phase, dann komme eine Wiederaufbau-Phase.

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