Warum George Harrisons Mama die Fans der Beatles nicht leiden konnte
Ob in Großbritannien oder in den USA, wer die Aufnahmen von frühen Konzerten der Beatles je gesehen hat, erinnert sich unweigerlich an das vordringlichste Geräusch: Das pausenlose Kreischen der vor allem weiblichen Fans. Die Musik der Band ist dahinter nur schemenhaft auszumachen.
Eine, die mit dieser Begeisterung gar nichts anfangen konnte, war George Harrisons Mutter Louise. Die Verkäuferin hat sich damals, auf dem Höhepunkt der Beatlemania in Briefen empört über das Verhalten der weiblichen Fans bei Konzerten gezeigt. „Vergangenen Mittwoch bin ich nach Manchester gefahren und war wirklich angewidert davon, dass die sogenannten Fans während des gesamten Beatles-Auftritts nur geschrien haben“, schrieb Louise Harrison im November 1963 an eine junge Anhängerin der Band.
"Geschämt, eine Frau zu sein"
„Niemand mit Verstand würde für eine Eintrittskarte bezahlen und anstehen, nur um dann auf einem Sitzplatz zu stehen und zu schreien und kein einziges Geräusch von der Bühne zu hören. Ich habe mich wirklich dafür geschämt, eine Frau zu sein“, so Harrison. Das Schreiben ist eines von 25 an Janet Gray, die am 26. August bei einer Auktion versteigert werden sollen. Gray hatte zwischen 1963 und 1966 fast wöchentlich an die Privatadresse von Harrison geschrieben. Dessen Mutter beantwortete Tausende Briefe aus aller Welt. Mit Gray ergab sich eine Art Brieffreundschaft, Louise Harrison fragte die Teenagerin unter anderem nach ihrer Familie und der Schule.
Persönliche Sorgen
„Froh zu hören, dass Du einen Freund hast. Hoffe, dass Du die GCE (Anm.: eine Art Matura) ordentlich abschließt“, hieß es etwa in einem weiteren Schreiben. In einem Brief von 1966 schrieb Louise Harrison: „Tut mir leid, von Deinem Missgeschick mit dem Moped zu hören. Du hast Glück, so einen guten Lohn zu bekommen. Hoffentlich hat es Deiner Mutter in Luzern gefallen, wir waren dort.“
"Mist über Paul"
Auch über die anderen Beatles und dem, was Fans wie Janet über sie dachten, zerbrach sich Louise Harrison den Kopf. „Oh, ich bin überrascht, dass du den Mist über Paul glaubst. Was zum Teufel bringt dich dazu, das zu glauben? Ich weiß es nicht.", das schreibt sie in einer Antwort an den Teenager. Auch um das Alltagsleben von Sohn George geht es immer wieder: "„George war zwei Tage oder besser gesagt Nächte zu Hause – den ganzen Tag war er in Blackpool und probte."
Versteigerung
Grays Familie hat eine Serie von 25 Briefen der 1970 verstorbenen Frau Harrison zum Verkauf angeboten. Sie werden unter den Gegenständen sein, die bei der Liverpool Beatles Memorabilia Auction angeboten werden, die am Samstag, dem 26. August, in der Stadt stattfindet.
Nur einmal in Österreich
Dass die Beatles nie live in Österreich gespielt haben, ist nur fast richtig. Zu einem regulären Konzert kam es tatsächlich nie. Aber einmal hat man die vier Pilzköpfe sehr wohl in Österreich live gesehen. Zumindest eine kleine Gruppe. Für die Dreharbeiten zu "Help" spielten George, Paul, Ringo und John nämlich 1965 im Hotel "Marietta" in Obertauern gratis vor rund 300 Gästen. Allerdings gibt es dazu weder Foto noch Tonaufnahmen. Aber, so heißt es unter Beatles-Fans und Besuchern, die dabei waren, die vier Briten sollen rund 2 Stunden für die Gäste gespielt haben.
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